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Erziehungsverhalten in den SINUSMilieus
Was sind SINUSMilieus?
Es gibt hunderte von Möglichkeiten,Zielgruppen zu beschreiben eGehobeneBerufeMy sDINK's4
Beschreiben statt Verstehen Zwei Frauen Beide über 40 Jahre alt Geboren in Deutschland Leben in einer Partnerschaft Beruflich erfolgreich Vermögend Stehen im öffentlichen Rampenlicht
Zwei Frauen mit vielen formalen Gemeinsamkeiten aber unterschiedlicher Grundorientierung.
Was macht Lebensweltforschung?Erforschung aller wichtigen Alltagsbereicheaus der jeweiligen subjektiven Sichtder Personen, die diesen Alltag erlebenGanzheitliches Verstehen,Ethnologie des Alltags
Facetten der n, ionLeitbilderAlltagsästhetikIdentitätMedienKunst & KulturArbeit & BerufSoziale LageObjektive materielle undsozialräumliche Lage:Einkommen, Bildung, Beruf, Wohn/ArbeitsumfeldReligionWeltanschauungGeld &KonsumPolitik &GesellschaftWerteSubjektive Einstellungen: Kognitionen,Orientierungen,Interessen
Was sind Sinus-Milieus ?Die Sinus-Milieus fassen Menschen zusammen,die sich in Lebensauffassung und Lebensweiseähneln Ähnliche Grundorientierung, Werte Ähnlicher Lebensstil, Geschmack"Gruppen Gleichgesinnter"
Das ittelschicht /Unterschicht3"passive" Dimension1Einkommen, Bildung, BerufOberschicht /ObereMittelschichtSoziale LageZwei Dimensionen sozialer Ungleichheit"aktive" DimensionGrundorientierungAlltagsbewusstsein, Lebensstil, wahren"TraditionLebensstandard,Status, Besitz"Haben & Genießen"Selbstverwirklichung,Emanzipation, Authentizität"Sein & Verändern"Modernisierung / g,Pragmatismus"Machen & Erleben" Sinus 2011CExploration,Refokussierung,neue Synthesen"Grenzen überwinden"Neuorientierung1 0
Die Sinus-Milieus in Deutschland 2010Soziale Lage und GrundorientierungSinus B1Oberschicht inus uSinus B12SozialökologischesMilieu7%2Sinus B23Sinus AB23Bürgerliche MitteTraditionelles Milieu14%15%UntereMittelschicht /UnterschichtSinus C127%10%MittlereMittelschichtSinus C1Milieu derPerformer6%Sinus C2AdaptivpragmatischesMilieu9%Sinus BC23HedonistischesMilieu3Sinus B315%Prekäres Milieu9% Sinus TraditionLebensstandard,Status, Besitz"Haben & Genießen"Selbstverwirklichung,Emanzipation, Authentizität"Sein & Verändern"Modernisierung / g,Pragmatismus"Machen & Erleben"CExploration,Refokussierung,neue Synthesen"Grenzen überwinden"Neuorientierung1 1
Elternschaft in denSINUS-Milieus
Bürgerliche Mitte
Bürgerliche MitteKurzprofilAnteil anGesamtbevölkerung9,85 Mio.14%Der leistungs- und anpassungsbereitebürgerliche Mainstream Generelle Bejahung dergesellschaftlichen Ordnung Wunsch nach beruflicher undsozialer Etablierung und nach gesicherten undharmonischen Verhältnissen Sinus-Bilder-Collage nur zum internen Gebrauch, Quelle: Getty Images1 4
Bürgerliche MitteErziehung„Liebevoll, ne. Auch klar. Ja, das ist so vielfältig.Erziehung für mich heißt einfach: Ich bin da fürmeine Kinder. Und gebe denen das, was siebrauchen. Liebe, klare Grenzen, Regeln, sozialeKontakte . ja, vernünftiges Familienverhältnisauch. Die kriegen schon mit auf den Weggebracht 'Ich gehe zum Geburtstag zu Oma',nee, du hast keine Lust, nix da, du gehst hinund meinetwegen fahre ich dich dann nacheiner Stunde auch zu einem Freund, aber dugehst hin und sagst wenigstens 'HerzlichenGlückwunsch' und bist mal kurz anwesend.“1 5
AdaptivpragmatischesMilieu
Adaptiv-pragmatisches MilieuKurzprofilAnteil anGesamtbevölkerung6,56 Mio.9,3%Die moderne junge Mitte unserer Gesellschaft mit ausgeprägtem Lebenspragmatismusund Nutzenkalkül zielstrebig und kompromissbereit,hedonistisch und konventionell,flexibel und sicherheitsorientiert Starkes Bedürfnis nach Verankerungund Zugehörigkeit Sinus-Bilder-Collage nur zum internen Gebrauch, Quelle: Getty Images1 7
Adaptiv-pragmatisches MilieuErziehung„Sowohl autoritär als auch liberal, so in der Mitte. Mirist schon klar, dass Kinder auch Regeln und Vorgabenbrauchen und "laissez faire" ist auch nicht so toll. Wirversuchen schon, diesen goldenen Mittelweg zufinden. In Sachen Schule haben wir einen klarenRahmen. Da möchten wir schon, dass die Kinderkonsequent bei der Sache bleiben, ordentlicharbeiten. Aber in ihre Freizeit mische ich mich garnicht ein. Wenn unser Sohn jetzt sagt, er hat keineLust mehr zum Fußball spielen, dann ist das halt so.Oder wenn hier Freunde sind, mische ich mich jetztauch nicht in das Spiel der Kinder ein. Da lasse ichihnen schon alle Freiheiten, es sei denn die Jungsübertreiben es, da muss ich dann schon einschreiten.“1 8
SozialökologischesMilieu
Sozialökologisches MilieuKurzprofilAnteil anGesamtbevölkerung5,00 Mio.7,1%Konsumkritisches /-bewusstes Milieu mitnormativen Vorstellungen vom "richtigen" Leben Ausgeprägtes ökologisches undsoziales Gewissen Globalisierungs-Skeptiker Bannerträger von Political Correctnessund Diversity Sinus-Bilder-Collage nur zum internen Gebrauch, Quelle: Getty Images2 0
Sozialökologisches MilieuErziehung„Ich finde, das ist so ein zweischneidigesSchwert. Erziehung hat natürlich auch wasmit gesellschaftlichen Normen zu tun.Darauf, dass man sich darauf besinnt,seinem Kind Dinge zu vermitteln, diewichtig sind, um in der Gemeinschaftmiteinander klarzukommen. Sei es imKleinen, also in der Familie, im etwasGrößeren, Kindergarten, Schule,Freundeskreis oder ganz in derGesellschaft.“2 1
KonservativEtabliertes Milieu
Konservativ-etabliertes MilieuKurzprofilAnteil anGesamtbevölkerung7,02 Mio.10%Das klassische Establishment Verantwortungs- und Erfolgsethik Exklusivitäts- und Führungsansprüche Standesbewusstsein, Entre-nous-Abgrenzung Sinus-Bilder-Collage nur zum internen Gebrauch, Quelle: Getty Images2 3
Konservativ-etabliertes MilieuWerteprofilGroße Affinität zuGroße Distanz zu Leistung und Erfolg Zeitgeist Statusdenken, Standesbewusstsein Larmoyanz Eigenverantwortung und Verantwortung Spaß- und Erlebnisgesellschaftgegenüber der Gesellschaft Exklusiver Konsum Postmoderne Beliebigkeit,Laisser-faire Zielstrebigkeit, Ernsthaftigkeit Unkultiviertes, Plumpes, Mittelmäßiges Disziplin, Ordnung "Anything goes" Glaube, Religion Extravaganz und Abweichung Bildung, Kultur Verzicht Natur Fortschritt2 4
Konservativ-Etabliertes MilieuErziehung„Ich bin auch, muss ich zugeben, relativ streng inmanchen Dingen. Und mir war immer, auch bevorich Kinder bekommen habe, und ich habe auch inder Schwangerschaft immer schon gesagt, also ichbrauche hier ganz klare Regeln, wenn ich Kinderhabe. Also, was ich ganz schlimm finde, ist, wennman heute so und morgen anders und übermorgennochmal wieder ganz anders. Hier läuft jeden Tagalles gleich ab, das ist für mich eine Form vonErziehung. Ich bin der Meinung, dass ein Kind so wasbraucht, einen Tagesablauf.Den hatte die wirklich vom ersten Tag, den hat aucher schon. Wenn nein, dann ist es nein“.2 5
LiberalintellektuellesMilieu
Liberal-intellektuelles MilieuWerteprofilGroße Affinität zuGroße Distanz zu Weltoffenheit Kleinbürgerliche Werte Toleranz Ideologische Diskurse, Fundamentalismus (Soziale) Verantwortung Kruder Hedonismus Genuss und Sinnlichkeit Massenkonsum Nachhaltiger Konsum Verzicht Leistung Anpassung Freiheit Autoritäre Strukturen Selbstverwirklichung Gewalt Kunst und Kultur Konventionalität (Weiter-)Bildung Zeitsouveränität Gerechtigkeit Authentizität2 7
Liberal-intellektuelles MilieuErziehung„Ich denke, dass wir in unserer Familie dendemokratischen Erziehungsstil einfachanwenden, d.h. die Kinder werden zuselbständigen Menschen erzogen, sie werdenauch dazu erzogen mitbestimmen zu dürfen.Partizipation ist bei uns auch ein wichtigesThema, wir halten so kleineFamilienkonferenzen ab, einmal in derWoche, und bestimmen dann auch unserenWochenverlauf, zumindest das, was manbestimmen kann.“2 8
Milieu derPerformer
Milieu der PerformerKurzprofilAnteil anGesamtbevölkerung5,22 Mio.7,4%Die multioptionale, effizienzorientierteLeistungselite Global-ökonomisches Denken Konsum- und Stil- Avantgarde Hohe IT- und Multimedia-Kompetenz Sinus-Bilder-Collage nur zum internen Gebrauch, Quelle: Getty Images3 0
Milieu der PerformerErziehung„Weiterentwicklung, damit erimmer auf dem Markt einengewissen Wert darstellt, damiter sich gut verkaufen kannbeziehungsweise selbstständigwird.“3 1
Expeditives Milieu
Expeditives MilieuKurzprofilAnteil anGesamtbevölkerung5,02 Mio.7,1%Die ambitionierte kreative Avantgarde Mental und geografisch mobil Online und offline vernetzt Auf der Suche nach neuenGrenzen und neuen Lösungen Sinus-Bilder-Collage nur zum internen Gebrauch, Quelle: Getty Images3 3
Expeditives MilieuErziehung„Erziehung ist keine einfache Sache, unddas lernt man auch nirgends. Ich lesezwar gerne Eltern‐Zeitschriften, bin aberkein Freund von Erziehungsratgebern.Vieles entscheidet man einfach aus demBauch heraus.“3 4
Prekäres Milieu
Prekäres MilieuKurzprofilAnteil anGesamtbevölkerung6,36 Mio.9%Die um Orientierung und Teilhabe bemühteUnterschicht mit starken Zukunftsängsten undRessentiments Häufung sozialer Benachteiligungen,geringe Aufstiegsperspektiven,reaktive Grundhaltung Bemüht, Anschluss zu halten an dieKonsumstandards der breiten Mitte Sinus-Bilder-Collage nur zum internen Gebrauch, Quelle: Getty Images3 6
Prekäres MilieuErziehung„Ganz allgemein bin ich der Meinung, mansollte seine Kinder dahingegen erziehen,dass sie später noch in die Gesellschaftpassen. Das schließt für mit ein, dass Mamaund Papa irgendwo Vorbild sind. Das heißtfür mich, Mama hat rund um die Uhr da zusein und Papa hat arbeiten zu gehen. Undsolche Sachen halt eben. Was ich meinenKindern nicht vorlebe, das kann ich nichtverlangen, dass sie es später mal machen.“3 7
HedonistischesMilieu
Hedonistisches MilieuKurzprofilAnteil anGesamtbevölkerung10,52 Mio.15%Die spaß- und erlebnisorientierte moderneUnterschicht / untere Mittelschicht Leben im Hier und Jetzt Verweigerung von Konventionenund Verhaltenserwartungen derLeistungsgesellschaft Sinus-Bilder-Collage nur zum internen Gebrauch, Quelle: Getty Images3 9
Hedonistisches MilieuErziehung„Also, streng würde ich meinen Stil nichtbezeichnen. Ich geh ganz vieleKompromisse ein und deswegen sagt auchjeder: Du musst ein bisschen konsequentersein. Bin ich aber nicht. Wenn ich einenKompromiss schließen kann, ist das fürmich genauso in Ordnung. Das ist meineSache, denke ich mir immer.“4 0
Kinder sind eine Bereicherung des LebensEltern stellen sich den ErziehungsaufgabenEgal, ob Kinder von vornherein in das Lebenskonzept integriert waren (Konservativ-Etablierte, Bürgerliche Mitte) . nicht unbedingt zum Lebensentwurf gehören (Expeditive) oder einfach so passiert sind (Hedonisten)4 1
Eltern stehen zunehmend unter DruckEltern fühlen sich allein gelassen. Der Druck, dem sich Eltern ausgesetzt fühlen, bezieht sich insbesondere auf diefolgenden Aspekte:– Zeit– Organisation– Leistung im Beruf– Vereinbarkeit von Familie und Beruf– Kinderbetreuung und Erziehungsarbeit– Erfolg der Kinder in der Schule– Soziale Identität und neue Elternrolle / Partnerschaftsdruck– Finanzielle Mittel4 2
AOK-Studie 2014Belastende Faktoren im Alltag4 3
Selbstkonzepte,Erziehungskonzepteund Bilder vom Kind
Pluralität der „Bedeutung“ des KindesOberschicht /ObereMittelschicht1MittlereMittelschicht2Moderne Teil des ErfolgsEtabliertePerformerkonzepts, wenn allesStatus und Nachfolger: Fortführungdes Erbes ("der Stammhalter"),andere stimmt,PostmaterielleKonservativesubkutan hohe LeistungserwartungErfolgsperspektive in BezugKind als eigenes Wesen,auf Eltern und Kind,das Eltern auf seinemKind als Symbol fürindiv. Weg begleiten"Hafen" und "Anker" habenBürgerliche Mitte (i.S. Khalil Gibran)TraditionsverwurzelteZentrale Lebensaufgabe der Frau,Statusaspirationen für das Kind,DDRvor allem: ereMittelschicht /UnterschichtMuster aus dem Mainstream: Kinder als Statussymbole sowie für die Frau sinnstiftender Faktor.Kinder sind Einkommensquelle, aber aucherhebliche finanzielle und zeitliche istenKind als "Freund" undBeginn eines neuen,bewussten Lebensabschnitts, Klarheitüber eigene Identität & ZukunftHedonistenElternschaft als Angriff auf die eigeneIdentität; das Kind jedoch als "NeuesHobby„ nach dem unfreiwilligen Verlustbisheriger Hobbies:Suche nach Sinn und SelbstbestätigungABCTraditionelle g, OrdnungIndividualisierung, Selbstverwirklichung, GenussMulti-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien4 5
„Gute Mutter“Milieuspezifische RollenbilderEtablierteOberschicht /ObereMittelschicht1KonservativeDie ie t-ProfiMamaBürgerliche Mitte2TraditionsverwurzelteDie allzuständigeBeschützerin und FörderinDDRNostalgischeExperimentalistenDie begeisterteMutter entdecktsich selbstHedonistenUntereMittelschicht /UnterschichtKonsum-Materialisten3Die VersorgungsMutterDie große Schwesterund "etwas andere"Mutter Sinus Sociovision 2008SozialeLageGrundorientierungABCTraditionelle g, OrdnungIndividualisierung, Selbstverwirklichung, GenussMulti-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien4 6
„Guter Vater“Milieuspezifische RollenbilderEtablierteOberschicht chtPerfektes und menschlichesModerneVorbild in unmittelbarerPostmateriellePerformerDerNähe: ellerPart-TimeErzieherEvent-PapaBürgerliche Mitte2TraditionsverwurzelteAktiver Feierabendund Wochenend-PapaDDRNostalgischeExperimentalistenDer Entdeckerfremder WeltenHedonistenUntereMittelschicht /UnterschichtKonsum-Materialisten3Geldverdiener& ChefDer große Bruder:Spiel- undSpaßvater Sinus Sociovision 2008SozialeLageGrundorientierungABCTraditionelle g, OrdnungIndividualisierung, Selbstverwirklichung, GenussMulti-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien4 7
Schwerpunkte von ErziehungsstilenAutoritär: strikter Gehorsam; Befolgung von Normen; Achtung der Autorität als eigenen Wert; keineErklärung der Grenzen und Regeln; Arbeit mit TadelAutoritativ: Kindl. Autonomie innerhalb klar gesetzter Regeln; konsequente Umsetzung der Regeln, aberauch Grenzsetzung; Arbeit mit Lob und ErmutigungOberschicht icht2Bürgerliche -MaterialistenUntereMittelschicht vnachgiebigHedonistenABCTraditionelle g, OrdnungIndividualisierung, Selbstverwirklichung, GenussMulti-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien4 8
Vielen Dank
mit gesellschaftlichen Normen zu tun. Darauf, dass man sich darauf besinnt, seinem Kind Dinge zu vermitteln, die wichtig sind, um in der Gemeinschaft miteinander klarzukommen. Sei es im Kleinen, also in der Familie, im etwas Größeren, Kindergart