Transcription

Die islamische Welt gegen den Fortschrittvon Felix KruppaDer ganzen Welt geht es seit vier Jahrzehnten immer besser. Nie lebten dieMenschen gesünder, länger, gebildeter und toleranter als heute. Vor 40 Jahren lebte noch die Hälfte aller Menschen in extremer Armut, heute ist es nurnoch ein Zehntel aller Erdbewohner. Dieser Fortschritt fällt in islamischenLändern weitaus geringer aus. Neben dem Westen ist vor allem der politischeIslam als Ursache für das Leid der islamischen Welt zu nennen.1) BildungBildung im Vergleich zu anderen ReligionenDie Bildung von Muslimen ist im weltweiten Vergleich zu anderen Religionsangehörigen und Konfessionslosen besonders schlecht.1 Im Durchschnitt waren Muslime weltweit 5,6 Jahre lang in der Schule. Zum Vergleich: Christenbesuchten die Schule im Durchschnitt 9,3 Jahre lang, Konfessionslose 8,8 Jahre und Juden sogar 13,4 Jahre.Sonderfall AfrikaBesonders erschreckend ist der Bildungsmangel bei Muslimen in Afrika südlich der Sahara. Dort haben Muslime, im Vergleich mit Christen, mehr alsdoppelt so häufig überhaupt keine formale Schulbildung (65% - 30%).2Während Christen im Schnitt 6 Jahre in der Schule waren, ist der Unterschiedzu Muslimen (2,6 Jahre) hier besonders auffällig. Diese großen Unterschiedesind selbst innerhalb einzelner Länder zu verzeichnen (z.B. in Nigeria, Kenia,der Elfenbeinküste oder Kamerun).Gender Equality GapMuslimische Frauen besuchen die Schule im Schnitt 1,5 Jahre kürzer als muslimische Männer, bei Christen beträgt diese Geschlechterdifferenz nur 0,4Jahre, bei Hinduisten allerdings sogar 2,7 Jahre.3Laut UNICEF sind von den 24 Nationen, in denen weniger als 60% der Mädchen die Grundschule besuchen, 17 islamisch. Die Alphabetisierungsratenzwischen den Geschlechtern sind nirgendwo unterschiedlicher und auch generell in der islamischen Welt überdurchschnittlich schlecht. In Afghanistanbeispielsweise waren 2011 nur 32% der Bevölkerung alphabetisiert (45.0%der Männer und 18% der ucation/3 Vgl. ebd.4 21

Eine Studie des Weltwirtschaftsforums untersuchte diesen Bildungsunterschied zwischen Männern und Frauen 2012 in 135 Ländern. Von den 18 Ländern, die hier am schlechtesten abschneiden, sind 17 Mitglied der Organisation für Islamische Zusammenarbeit: (Algerien, Jordanien, Libanon, Nepal,Türkei, Oman, Ägypten, Iran, Mali, Marokko, Elfenbeinküste, Saudi Arabien,Syrien, Tschad, Pakistan, Jemen).5 Nirgendwo sonst sind Frauen gemäß dieser Studie folglich weniger gebildet als Männer.Bücher und Buchdruck in der islamischen WeltWährend der Buchdruck in der (damals) christlichen Welt im 15. Jahrhundert eine geistige Revolution auslöste, liefen die Druckpressen in der islamischen Welt erst 300 Jahre später. Bis dato hatten sich die Rechtsgelehrtengegen das Teufelswerk gewehrt, weil sie die Bildung der Massen als gefährlich für die damalige Gesellschaftsordnung ansahen. Daran hat sich bis heutewenig geändert. Die repressive Sakralität verhindert jene Literalität, die denWesten in die Moderne geführt hat. Es gibt kaum Buchimporte aus anderennicht-islamischen Ländern. In der marokkanischen Nationalbibliografie wurden zwischen 2007 und 2009 nur 172 neue Buchtitel angezeigt. In fast allenislamischen Ländern weichen die Kinos und Buchhandlungen zunehmendden Minaretten. Kritische Stimmen und nicht koran- und systemkonformeAkademiker werden zum Schweigen gebracht oder getötet.Mangelnde Bildung gilt als eines der größten Hindernisse -gapgreatest-islamic-countries-survey-shows52

2) Innerfamiliäre GewalterfahrungenInnerfamiliäre Gewalt ist in islamischen Ländern der Normalfall. 89% dersyrischen Kinder erlitten innerhalb eines in der UNICEF-Studie6 untersuchten Monats (!) körperliche und/oder physische Gewalt, 79% im Irak, 91% inMarokko. Als Gründe sindvor allem patriarchalischeMachtstrukturen und Konzepte wie die „Ehre“ zunennen.Gewalterfahrungensindsog. Risikoerfahrungen undbegünstigen die Entwicklung antisozialer Persönlichkeiten und einer erhöhten Gewaltbereitschaft. Sieleisten somit einen direktenBeitrag zu einer hohen Kriminalitätsrateinnerhalbeines Landes.3) Wissenschaft undForschungDie 57 islamischen Staatender Organization of the Islamic Conference (OIC) gaben in den Jahren 1996 bis2003 im Schnitt nur 0,34%ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Forschung undEntwicklung aus (der globale Schnitt betrug 2,36 Prozent). 14 der 28 Länder mitden niedrigsten wissenschaftlichen Veröffentlichungsquoten sind OIC-Staaten.7Es gab bislang nur zwei islamische Nobelpreisträger in den Naturwissenschaften: Abdus Salam (Pakistan, Nobelpreis für Physik 1979) und AhmedZewail (Ägypten, Nobelpreis für Chemie 1999). Kaum eine bekannte nennenswerte Erfindung stammt aus einem islamischen Land. Selbst die Ölpumpen der Saudis sind Erzeugnisse westlicher Wissenschaft, ohne die es denGolfstaaten weitaus schlechter ginge.67https://www.unicef.org/publications/index 4/n7115/full/444026a.html3

4) Menschliche EntwicklungBis auf die reichen islamischen Golfstaaten, Brunei, Saudi Arabien, Libyenund Malaysia sind alle islamischen Länder im unteren Drittel des Index dermenschlichen Entwicklung (Human Development Index). Er basiert auf denDaten von 187 Mitgliedern der Vereinten Nationen und zeigt das relativeStanding hinsichtlich Lebenserwartung, Alphabetisierung, schulischer Erziehung, Lebensstandard etc. eines Landes an.85) MenschenrechteDie meisten Staaten des Nahen Ostens weisen ein chronisch schlechtes Menschenrechtsprofil auf.9 Die meisten islamischen Länder bekennen sich lediglich zur Kairoer Erklärung der Menschenrechte, die mit der Scharia, dem religiösen Gesetz, in Einklang sein soll. Körperstrafen bis hin zur Amputationund Steinigung, sowie die Benachteiligung der Frau sind somit (über die sogenannten Hadd-Strafen) gestattet. Meinungsfreiheit, die Grundlage gesellschaftlicher Entwicklung und Veränderung, existiert nicht.Zudem werden in keinem islamisch geprägten Land homosexuelle Beziehungen staatlich anerkannt. In sieben islamischen Ländern droht gleichgeschlechtlich liebenden Menschen sogar die Todesstrafe: Iran, Nigeria (nördliche Landesteile), Mauretanien, Sudan (nördliche Landesteile), Jemen, SaudiArabien und Vereinigte Arabische Emirate.8https://de.wikipedia.org/wiki/Index der menschlichen /4

Vier islamische Länder waren 2016 laut Amnesty International für 90% allerHinrichtungen weltweit verantwortlich (Iran (567), Saudi-Arabien (154),Irak (88) und Pakistan (87)).106) Freiheitsfeindliche Einstellungen von MuslimenDie Mehrheit der Muslime weltweit vertritt laut Studie des PEW ResearchCenters11 einen konservativen, in vielen Fällen fundamentalistischen Islam,der als Legitimationsgrundlage für Gewalttaten und freiheitsfeindliche Einstellungen benutzt wird.- 39% der Muslime weltweit halten Ehrenmorde bei außerehelichem Sex fürvertretbar- 27% finden, dass Apostaten hingerichtet werden sollten- 53% der Muslime weltweit wünschen sich die Scharia als das maßgeblicheGesetz-- von diesen 53% akzeptieren 52% Peitschenhiebe und Amputationen alsgerechte Strafen und 50% sprechen sich für Steinigungen aus-- 42% von denjenigen Muslimen, die sich für die Scharia aussprechen, sindder Meinung, dass sie auch auf Nicht-Muslime angewandt werden soll- 79% der Muslime weltweit sind der Meinung, dass man an Gott glaubenmuss, um moralisch handeln zu können und degradieren Atheisten dadurchzu schlechteren Menschen (In-Group-Out-Group-Denken ist die Grundlagefast aller ethnischen Konflikte weltweit)- 76% finden, dass die Frau ihrem Mann gehorchen muss- 88% halten Homosexualität für moralisch falsch7) KriegeDie absolute Mehrheit der, an der Opferzahl gemessenen, tödlichsten Kriegeund Konflikte weltweilt findet im islamischen Raum statt.12 2014 sind weltweit 164.000 - 220.000 Menschen direkt an Kampfhandlungen gestorben, soviele wie seit 26 Jahren nicht mehr. Die meisten Kriegsopfer der Welt sterben10 -berichtDie tatsächliche Zahl der Hinrichtungen dürfte weitaus höher ausfallen. Vermutlich führtChina die Weltrangliste der Todesurteile an.11 ims-religion-politics-societyoverview/(Weltweit Südasien, Südostasien, Mittel-, Ost- und Nord und Südafrika, atch?feature youtu.be&v pSPvnFDDQHk12https://de.wikipedia.org/wiki/Liste der andauernden Kriege und Konflikte5

durch die Waffen und Foltermethoden von Islamisten. Nirgendwo gibt esmehr Opfer durch terroristische Anschläge als im islamischen Raum.8) UrsachenDie Probleme der islamischen Welt sind vielschichtig. Gerade deshalb sinddie Ursachen schwer auszumachen und nicht monokausal erklärbar. Ichmöchte im Folgenden auf einige Ursachen eingehen und nenne den Einflussdes Westens zuerst, weil er als häufigste Ursache für die Probleme der islamischen Welt genannt wird. Die Tatsache, dass sie den meisten deshalb besonders präsent ist (Verfügbarkeitsheuristik13), sagt aber noch nichts überdie Gewichtigkeit ihres Einflusses aus. Sie muss um mindestens eine weitereUrsache ergänzt werden, die in diesem Text Erwähnung finden soll.Westliche InterventionenEs ist unbestreitbar, dass der Westen (bzw. vor allem die USA) auf den islamischen Raum bezogen heutzutage mindestens als Brandbeschleuniger verstanden werden muss: Für die Erschließung von Öl, z.B. in Afghanistan oderdem Irak, sind sich die Amerikaner nicht zu schade mit Islamisten zu kooperieren. Im Iran wurde schon 1953 der demokratisch gewählte Premierminister Mossadegh durch den britischen MI6 und die CIA weggeputscht. Mossadegh wollte soziale Gerechtigkeit und teilte demokratische und freiheitlicheWerte. Sein einziges Vergehen: Er verstaatlichte die Erdölindustrie, von derder Westen zuvor massiv profitiert hatte. Die nachfolgende, von der USA hofierte, Politik im Iran führte 1979 zur iranischen Revolution, also dem Aufstieg des politischen Islams.Die Auslandseinsätze zur „Stabilisierung der Region“ (im „Licht der Aufklärung“) für die Menschenrechte oder Demokratie haben genau zum Gegenteilgeführt. Der Nahe Osten ist auf Kosten der Völker- und Menschenrechte zummachtpolitischen Spielplatz geopolitischer Interessen geworden. Die militärischen Interventionen des Westens waren insgesamt kontraproduktiv undausschließlich auf eigene Interessen ausgerichtet.KolonisierungEin weiteres Argument für die Ursache des derzeitigen Zustands der islamischen Welt ist die Kolonisierung der islamischen Welt durch den Westen. DerNahe Osten war bis zum 1. Weltkrieg allerdings Teil des Osmanischen Reichs,dessen Strukturen die Länder heute weitaus mehr prägen als die 25 JahreMandatsherrschaft der Engländer und Franzosen. Kein Europäer käme heuteauf die Idee, die Feldzüge und Eroberungskriege der Osmanen in Europa als13 Bei einer Verfügbarkeitsheuristik (auch: Verfügbarkeitsfehler) wird die schwierige Fragenach der Häufigkeit eines Ereignisses oder dem Umfang einer Kategorie (also hier den Ursachen für die Probleme der islamischen Welt) durch die einfachere Frage ersetzt, wie leicht eseinem fällt, sich an passende Beispiele zu erinnern. Beispielsweise kann man sich wesentlichleichter an den schlechten Einfluss des kapitalistischen und kolonialistischen Westens erinnern als an andere Erklärungen für die desaströse Lage der islamischen Welt, weil die Medien diese Ursache immer wieder betonen. Daraus folgt ein kognitive Verzerrung, durch dieman an der festen Überzeugung festhält, dass der Westen die Hauptschuld trägt, obwohl diesnicht umfassend oder statistisch untersucht wurde.6

Grund für heutige Miseren zu benennen. Auch die asiatischen Länder scheinen den Kolonialismus und Kriege besser verkraftet zu haben. Aus Vietnamstammt kaum ein Selbstmordattentäter, der sich in Amerika für das erlitteneLeid in die Luft sprengen will.Zudem macht es den Anschein, als ob dort, wo europäische Kolonialmächtenachhaltig prägend wirkten, wie in Indonesien und Malaysia, die Gesellschaften heute noch beweglicher sind. Saudi-Arabien und der Iran, die für densunnitischen bzw. schiitischen Machtausbau in einem großen Teil der islamischen Welt Stellvertreterkriege mit deutschen Waffen14 führen (z.B. in Libyenund Syrien) und den Islamismus fördern, wurden niemals kolonisiert.SklavenhandelDer Sklavenhandel durch die muslimische Welt ist in seinem Umfang nichtmit dem Sklavenhandel durch den Westen zu vergleichen. Die Araber brachten schon im 7. Jahrhundert den Islam, und mit ihm den Sklavenhandel, nachAfrika. 17 Millionen Afrikaner wurden versklavt und die Männer kastriert(das ist Völkermord). 1300 Jahre währte dieser islamische Sklavenhandel,während der Sklavenhandel nach Amerika „nur“ 400 Jahre dauerte.15 Aufgrund der gemeinsamen Religion und der daraus erwachsenen Solidaritätgibt es keine Aufarbeitung der arabischen Sklaverei, man fokussiert sich lieber auf den gemeinsamen Feind: den Westen.Konflikte zwischen Schiiten und SunnitenDie Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten, die eines der größten Probleme dieser Länder sind, gab es auch schon vor dem Irakkrieg. Fest steht aber,dass der Irakkrieg und das Verbot der Baath-Partei zu einem Machtvakuumführten, das letztlich dem Islamischen Staat (IS) zugute kam.Neben einer Vielzahl an Fehlern, die der Westen (allen voran die USA) in derislamischen Welt zu verschulden hat, profitiert der Orient von westlicherEntwicklungshilfe, dem Tourismus und (die Oberschicht von) Handelsbeziehungen.Der Islam als FortschrittshemmnisDie islamische Welt als Opfer kapitalistischer Ausbeutung und imperialerDominanz zu deuten, greift zu kurz. Das entscheidende und lebensprägendeElement der islamischen Welt wird dabei vollkommen ignoriert: der Koran.Der Islam bestimmt die Kultur islamischer Länder fast ausschließlich. Werteund Normen wiederum, die in einer Kultur tradiert und durch sie gelebtwerden, sind die Triebfeder menschlichen Handelns. Auf viele Faktoren, diegesellschaftlich und wirtschaftlich hemmend wirken und direkt mit dem Islam in Verbindung stehen, ist schon eingegangen worden. So ist die Wissen14 Deutschland ist zur Zeit drittgrößter Waffenexporteur. Die Bundesregierung begründetdie Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien z.B. damit, dass Saudi-Arabien ein Stabilitätsanker in der Region sei und eine Schlüsselrolle für die Sicherheit und Stabilität in der gesamtenRegion spiele. Tatsächlich führt Saudi-Arabien zusammen mit den Vereinigten ArabischenEmiraten im Jemen Krieg und unterstützt islamistische Terrororganisationen (offiziell bekannt u.a.: Al-Kaida, Dschaisch al-Fatah, Ahrar asch-Scham) nicht nur mit Schulbüchern.15 https://www.youtube.com/watch?v fiPRM6Gcxyw7

schafts-, Bildungs- und Menschenrechtsfeindlichkeit direkt auf die islamischePolitik zurückzuführen. Was nicht im Einklang mit der Ideologie steht, darfnicht vermittelt, erforscht und gedacht werden. Die Schulen der islamischenWelt befähigen nicht zum freien Denken, sondern befeuern Feindbilder (z.B.gegen den Westen oder wahlweise die Schiiten oder Sunniten), traditionelleGeschlechterrollen und einen starken Konformismus. Vor allem die mangelhafte Bildung der Frauen und die religiös zementierten Geschlechterrollenführen zu anhaltend hohen Geburtenraten, die aufgrund der daraus erwachsenden Konkurrenz um gesellschaftliche Positionen vielleicht das größteProblem darstellen.Die allergrößte Mehrheit der islamischen Strömungen führt zu einer Stagnation der islamischen Gesellschaften. Die enge Verwobenheit zwischen Politikund Religion befördert Konflikte sowohl zwischen Individualisierung undKonformitätsdruck, als auch zwischen Tradition und Innovation, die zusammen mit der wirtschaftlichen Perspektivlosigkeit höchst explosiv sind. DieseKonflikte verschaffen radikalen Islamisten einen großen Zulauf. Der Islamismus dient aber auch staatlich dazu, die Forderung nach Freiheit (vgl. Arabischer Frühling) zum Schweigen zu bringen und die autoritären Systeme zukonservieren, findet aber auch durch eine knappe Mehrheit der Muslimeweltweit, die sich für die Scharia ausspricht (53%), Unterstützung und Anerkennung.Ohne Islamismus ginge es den betreffenden Ländern weitaus besser. Andersals oft angenommen wird, ist der Islamismus allerdings kein Konstrukt desWestens, sondern genuin islamisch. Der deutsche Politologe Armin PfahlTraughber nannte 2011 in einem Dossier für die Bundeszentrale für politische Bildung folgende Punkte als typische Merkmale des Islamismus16:1. Absolutsetzung des Islam als Lebens- und Staatsordnung2. Gottes- statt Volkssouveränität als Legitimationsbasis3. der Wunsch nach ganzheitlicher Durchdringung und Steuerung der Gesellschaft4. homogene und identitäre Sozialordnung im Namen des Islam5. Frontstellung gegen den demokratischen Verfassungsstaat6. Potential zu Fanatismus und Gewaltbereitschaft.Alle obigen Charakterisierungspunkte des Islamismus sind im Koran und inder Handlungsweise des Propheten Mohameds (sunna) wiederzufinden. Programmatisch ist im Koran z.B. die Unterteilung in Gläubige und Ungläubige.Hierbei werden Letztere als Untermenschen deklassiert. Der Koran legitimiert Gewalt gegen Ungläubige nicht nur, er fordert und fördert sie sogar.Gleichzeitig ist die Mehrheit der Muslime weltweit davon überzeugt, dass derKoran das allzeit gültige und direkte Wort Gottes ist und deshalb als fundamentalistisch aupt?p 117 8

Welche Auswirkungen der Islamismus auf ein Land hat, ist zur Zeit in derTürkei zu beobachten, wo die Menschenrechte mit Füßen getreten, freiheitliche Werte abgebaut werden und die Wirtschaft langsam abstürzt.18 Ähnlichwie in allen anderen islamischen Ländern wird der Westen bald für den wirtschaftlichen Untergang von Erdogan zum Schuldigen erklärt werden, wenndie üblichen Feindbilder wie die Gülen-Bewegung oder die PKK ausgedienthaben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Europäer diese Schuldzuweisungdann für sich annehmen. Sie lässt sich gut in die Tradition unserer Schuldkultur einbetten, die besonders in Deutschland sehr stark ausgeprägt ist.Islamische Länder hingegen übernehmen kaum Verantwortung für selbstverschuldete Unzulänglichkeiten, sondern propagieren stattdessen Verschwörungtheorien und selbsterfüllende Prophezeiungen. Die im Westenaufzufindende Schuldkultur findet im Orient in einer abwehrenden Opferhaltung sein Pendant („Der Westen ist an allem Schuld!“).19Zu diskutieren wäre außerdem, ob der Islam auch theologisch dazu neigt,eine Verantwortungsübernahme abzulehnen und anstelle dessen die Probleme und Perspektivlosigkeit in Feindbilder kanalisiert. Zumindest kennt dieislamische Welt kein kollektives Schuldbekenntnis, das historisch an dienächsten Generationen tradiert wird. Diese kollektive und individuelleSchuld hat der Westen zunächst durch die christliche Erbsünde aufgenommen und dann in säkularer Form nach der Schreckenszeit der Nationalsozialisten und des Kolonialismus verinnerlicht.Damit die islamische Welt in den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft und den Menschenrechten aufholen kann und sich zivilisatorisch entwickelt, muss sie sich von den starren Fesseln des politischen Islams lösen.Der Westen wiederum täte gut daran, die bestehenden Konflikte nicht nochvoranzutreiben oder neues Leid in die Welt zu tragen. Vielleicht wäre es besser, er würde sich auf die humanitäre Hilfe konzentrieren. Schwierig einzuschätzen ist aber, ob die islamischen Länder der Vielzahl personifizierterFluchtursachen gewachsen sind, die unter der Flagge des IS, Boko Haramsoder Al Kaidas mit dem Ziel der Weltherrschaft foltern und morden.Die durch den Islam zivilisatorisch gelähmten Gesellschaften sind aufgrundhoher Geburtenraten bei gleichbleibend geringen Perspektiven für ihre Bürger zum Schmelztiegel der Konflikte geworden und können sich nur in Abkehr vom islamischen Zwangskorsett weiterentwickeln. Andernfalls wird dieislamische Welt untergehen.18 9 Interessant ist hierbei, dass der Charakter von im Westen lebenden Menschen von Muslimen aus islamischen Ländern weitaus negativer eingeschätzt wird als umgekehrt. Auch deshalb bräuchte man für das Wort „Islamophobie“ ein entsprechendes Pendant für den Hassgegenüber dem Westen. the-world/ (Bild nur online)9

Islam als Ursache für das Leid der islamischen Welt zu nennen. 1) Bildung Bildung im Vergleich zu anderen Religionen Die Bildung von Muslimen ist im weltweiten Vergleich zu anderen Religions-angehörigen und Konfessionslosen besonders schlecht.1 Im Durchschnitt wa-ren Muslime weltw