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Medien und Frühkindliche BildungProf. Dr. Norbert Neußwww.dr-neuss.deOsnabrück, 5.12.2013
Gliederung1. Was sind Medien?2. Kinder in Medienwelten3. Quantitative Mediennutzung vonVorschulkindern4. Medienverständnis von Vorschulkindern5. Medienbildung in Kindertagesstätten
Kinder in Medien- und Konsumweltenhttp://www.youtube.com/watch?v iwk97CTEftMhttp://www.youtube.com/watch?v zcDOW6hvd5E
Kinder in Medien- und Konsumwelten„So bist du wie wir, aktimellisiert“ sehr schnell geschnitten ihre Länge überwiegend 20oder 30 Sekunden jeder fünfte Spot mitZeichentrickelementen Kinder in Kinderwerbespotsüberwiegend Hauptrollen, in der Vorweihnachtszeitverdreifacht sich die Frequenzeinzelner Spots Essen Spiel über „Zugabe“
Kinder in Medien- und Konsumweltenwww.teamaktimel.de
Kinder in Medien- und KonsumweltenMedienpädagogische e Kommerzialisierung vonKindheit Merchandising Medienwahrnehmung Wirkungsweise: Weltbilder,Geschlechtsrollen usw.Symbolwert Werbedruck Medienkonvergenz
Kinder in medialen Spiel- und LernweltenLern-Tablet Junior für Kinder ab 2 Jahren
Kinder in medialen Spiel- und LernweltenLern-Tablet Junior für Kinder ab 2 Jahren
Kinder in medialen Spiel- und LernweltenWirkung von GewaltdarstellungenLustige Gewalt
Kinder in medialen Spiel- und LernweltenErfahrungsberichte von ElternEine Mutter erzählt: "Habe gesternmeinem Sohn (3 J.) die Biene Maja App(Flip in Gefahr) geladen. Er ist ganzbegeistert von den Animationen und dertollen Bildern. Das Spiel ist ganz ok unddie Ausmalbilder kommen gut an. Alles inallem eine prima App mit der bekanntenund kindgerechten Biene Maja." Und einVater empfiehlt "Hier ist ein Link zu einerneunen sehr coolen App! Durch diese Appkönnen ihre Kinder 3 allgemeine Wörterin Spanisch, Englisch, Türkisch undDeutsch lernen, während sie Spaßhaben!"
Kinder in medialen Spiel- und LernweltenMedienpädagogische Fragen Virtualisierung des Lernens Lernmöglichkeiteneinschätzen; Qualität der Angebote(Inhalt und Form) Qualität des Lernens Nutzen für und in Kitas? Wie kann man das Lernenbegleiten?
Kinder in medialen Identifikations- und Erlebniswelten”Ich bin der Herrscher”, Omer, 9 Jahre, IsraelBatmanSpidermanStar Wars, Episode 1PokémonSuperman
Kinder in medialen Identifikations- und Erlebniswelten
Kinder in medialen Identifikations- und ErlebnisweltenMedienpädagogische Fragen Wirkung von medialenVorbildern (pos./neg.) Entwicklungsförderungoder –einschränkung Funktion vonMedienhelden Bearbeitung von relevantenEntwicklungsaufgaben Weltbilder
Kinder in familiären MedienweltenEin Geburtstagswunsch
Kinder in familiären MedienweltenMedienpädagogische Fragen Umgang mit Medien in derFamilie; Quantität/Qualität Medienberichterstattungzwischen Bagatellisierungund Dramatisierung Befürchtungen Elternbildung undElternberatung Medienerziehung
Viele Pädagogen träumen noch vom medienfreien Paradies,während die Kinder bereits in Medienwelten leben.
QuantitativeMediennutzungEin kleine Auswahl19
Quelle: www.mpfs.de
Feierabend Klingler2009Bei den 4-5 jährigen haben10-15% einen eigenenFernseher im KinderzimmerDrei KonsequenzenKinder sehen länger Fernsehen unkontrollierter Fernsehen zu späteren Zeiten
Nutzungssituation25
Medienverständnis vonVorschulkindern„Was machen die Kinder mit den Medien“Ein kleine Auswahl26
Entwicklungsbedingte WahrnehmungsfähigkeitenInterview zu Nils‘ ZeichnungI.:Kannst du mir das mal erklären, was hier zu sehenist! Was war das für ein Film?K.: Das war ein Gruselfilm.I.:Kannst du mir das mal erzählen, was da passiert istin dem Gruselfilm!K.: Da bin ich in der Nacht im Schlafanzug auf denFriedhof gerannt.I.:Du bist in der Nacht auf den Friedhof gerannt?K.: Jaha, da wollte ich echte Geister sehen. Und dannkam da ein Geist, und dann bin ich begeistertgeworden. Das fand ich dann nicht so schön.I.:Und das ist jetzt was, was du aus dem Fernsehengemalt hast?K.: Ja.I.:Und wann kam das, um wieviel Uhr? Früh oderspät?K.: Früh.
Kinder verarbeiten FernseherlebnisseK.:I.:K.:I.:K.:Ich mag nicht verliebt so seinDu magst nicht verliebt sein?Ich bleib’ Junggeselle.Warum hast du vor dem Verlieben Angst?Weil ich da Angst habe zu küssen.Kinder bearbeiten mit Fernseherlebnissen auch ihre inneren,handlungsleitenden Themen
Kindliche Themen und ErfahrungenSieben häufig vorkommendethematische Perspektivenvon Kindern: Kleinsein und Großwerden Gerechtigkeit und Moral Alleinsein oder Trennung Geschlechtlichkeit Tod und Sterben Soziale Ängste BeziehungenINVOLVIERUNG
3. Medienerziehung rständnis von „Medienpädagogik“Bereiche kindlicher Medienbildung
Medienbildung in den Bildungsplänender Bundesländer (BL)87654Gesamt3210Medienbildung alsbesonderer BildungsbereichMedienbildung ist explizit Medienbildung wird integriertohne explizite Nennunggenannt und in andereBildungsbereiche integriert
Die „Rolle“ der MedienpädagogikMedienpädagogik alseigenständige rolle“medienpädagogische MethodenMedien Erforschenund Verstehen Verarbeiten u.Kommunizieren Nutzen gogik
Differenzierung von uchRadio. als ein interaktivesMedium kennen lernen. eine Symbolsensibilitätentwickeln / die Bedeutungvon itendes PCs kennenlernen. eineFernsehlesefähigkeiterwerben z.B.unterschiedlicheFernsehgenres kennen). zunehmendkomplexere Bilder undGeschichten verstehen. Drucktechnikenkennen lernen. den. den Einsatz vonGeräusche und Musikzum Erzeugen vonGefühlen undStimmungen erkennen. die kennengelerntenInhalte durch verschiedenesymbolische Formenanderen mitteilen(zeichnen, erzählen usw). lernen durchMedienverarbeitungDistanz zum Gesehenenherzustellen. Themen undBedürfnisse mit Hilfe vonGeschichten ausdrückenlernen. Phantasieanregungdurch Tonkassettenkreativ umsetzen. mit grundlegendentechnischen Fertigkeitenumgehen lernen (Mausbedienen können usw). Freude an der Nutzunghaben und„Selbstregulierung“ (inBezug auf die Nutzung)ausbilden. Fernsehangebotehinsichtlich eigenerBedürfnisse auswählenlernen. mit Videokamera selbst„Fernsehbilder“ erstellen. Gründe für eineausgewogeneFernsehnutzung/Freizeitgestaltung kennen und„verstehen“. Bücher alsNachschlagewerkekennen lernen (z.B.Bestimmungsbuch). eigeneTongeschichtenaufnehmen34
Bereiche kindlicher Medienbildung
Medien zurSensibilisierungder SinneeinsetzenMedien alsErfahrungsspiegelbetrachtenMedien alsErinnerungs- undErzählhilfeeinsetzenMedien helfenMedien alskooperativeErziehungsaufgabeverstehenBereiche kindlicher Medienbildung im Kindergarten36
Bereiche kindlicher Medienbildung im KindergartenMedien zurSensibilisierungder SinneeinsetzenMedienprojekten (Trickfilm,Hörspiel, Video, Fotografie,Ton-Dia-Show usw.)selbst gestalterisch mitMedien umgehen,Darstellung eigener Ideen undThemenGlasdiasmit Naturmaterialien
Bereiche kindlicher Medienbildung im KindergartenMedien alsErinnerungs- undReflexionshilfeeinsetzenMedien sind Erzähl- und Erinnerungshilfen. Kinderkönnen mit Fotoapparat, Video oder Tonband ihreErfahrungen, Erkundungen und Ausflüge dokumentieren und die „Produkte“ später als Erinnerungshilfebenutzen
Bereiche kindlicher Medienbildung im KindergartenEs geht auch darum, Kindern beim Verstehenvon Mediengestaltungen zu helfen und so aktiveine Medien-Lesefähigkeit zu fördern.Mediendurchschauenhelfen
Bereiche kindlicher Medienbildung im KindergartenAusgehend von den Medienerlebnissen derKinder können PädagogInnen spielerischeMethoden der Verarbeitung (Zeichnungen,Rollenspiele, Phantasiereisen usw.)anbieten.Medien alsErfahrungsspiegelbetrachten
Bereiche kindlicher Medienbildung im KindergartenMedien bieten Kindern aufunterschiedliche WeiseBildungsmöglichkeiten.PädagogInnen können Kinderbei ihren ersten Schritten amComputer pädagogischbegleiten und ihnen positiveLernerfahrungen vermitteln.Medien alsBildungsmaterialbereitstellen
Bereiche kindlicher Medienbildung im KindergartenMedien alskooperativeErziehungsaufgabeverstehen
Best-Practice-Kriterien für die medienpädagogischen Arbeit inKindertagesstätten Einbezug der Eltern: Sind Eltern Teil dermedienpädagogischen Projektarbeit in Kindertagesstätten? Innovationsgehalt: Wird durch das Projekt ein bisher wenigbeachteter Bereich der Medienkompetenz- förderungthematisiert? Nachhaltigkeit: Wurde/wird das Projekt evaluiert oderdokumentiert und stehen die Projekterfahrungen einerbreiten Öffentlichkeit zur Verfügung? Differenzierte Ziele: Ist das Projekt theoretisch oderempirisch begründet und sind die Ziele entsprechenddifferenziert? Kompatibilität: Knüpft das Projekt an die vorrangigendidaktischen und pädagogischen Denk- undHandlungsweisen von Kindertagesstätten an? Transfer (vgl.Neuß 2013)
Vielen Dank für die AufmerksamkeitWerbung44
Bereiche kindlicher Medienbildung im Kindergarten 36 Medien als Erfahrungsspiegel betrachten Medien zur Sensibilisierung der Sinne einsetzen Medien als Erinnerungs- und Erzählhilfe einsetzen . Medien als Bildungsmaterial bereitstellen Medien als kooperative Erziehungs- aufg