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ⅠEine Themenbeilage derHeise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG2013RECHENZENTRENUND INFRASTRUKTURKOMPONENTEN, KABEL, NETZWERKEWas die Cloud vomAuto lernen kannNachhaltigkeit:Wie Rechenzentrenmit optimierter SoftwareEnergiekosten sparen10GBASE-T:Die Zukunft des Kupferkabelsder nächsten Generationhat begonnenOpen Fabric:Wie zukünftige Netzwerkeentworfen, implementiertund betrieben werdenSeite 6Seite 18Seite 22DIN ISO 50001:Globaler Standard kommtStromfressern auf die SpurZutrittskontrolle:Wie die sichere Identifikationmit Smartphones funktioniertKomplexität:Wo Managed HostingEntlastung versprichtSeite 10Seite 20Seite 24www.rechenzentren-infrastruktur.depowered by:
Passen zur Idee IhresRechenzentrums –CyberAir 3 Klimasystemee5 Stern umtrnezRechen CeBITrauf dee 11in HallIT Cooling SolutionsPlanen Sie mit der Erfahrung, Effizienz und Flexibilität von CyberAir 3Seit über 40 Jahren entwickelt und produziert STULZ in Deutschland Präzisionsklimaanlagen für Rechenzentrenund Telekommunikationsstandorte. Diese Erfahrung kombiniert mit weltweit tausenden umgesetzten Projektensteckt in unseren Lösungen. CyberAir 3 gibt es mit acht Kältesystemen: luft- oder wassergekühlt, mit zweiKreisläufen und Redundanz im Gerät, mit EC-Ventilator, EC-Kompressor und – bis zu 90 % sparsamer – mitIndirekter und Direkter Freier Kühlung. Sieben Baugrößen bieten Flexibilität für jeden Raum. Sie wünschensich eine maximale Verfügbarkeit bei minimalen Kosten und möchten Ihre Server präzise, zuverlässig undeffizient klimatisieren? Wir helfen Ihnen gerne.STULZ GmbH . Holsteiner Chaussee 283 . 22457 Hamburg . Tel.: 49 (40) 55 85-0 . Fax: 49 (40) 55 85-352 . [email protected]
EDITORIALWas ein Rechenzentrum vomProvisorium unterscheidets gab Zeiten, da war ein Rechenzentrumeinfach nur ein Rechenzentrum. Wer einshatte, war im Vorteil. Vorausgesetzt, mankonnte und wollte es sich leisten. Wer nicht,frickelte sich sein eigenes zusammen. Dasgeht solange gut, bis die laufenden Kostenfür Wartung, Strom und Kühlung den Rahmensprengen. Wildwuchs im Serverraum, totaleAbhängigkeit vom einzig bezahlbaren IT-Mitarbeiter, der noch durchblickt und unwägbareRisiken sind die Folge.ERechenzentren und Infrastruktur Ⅰ/2013Diese Zeiten haben sich gründlich geändert. Bessere Rechenzentren als Kupferkabelverhau im Eigenbau kann sich heutzutagewirklich jeder leisten. Wer das nicht glaubt,sollte sich zum Beispiel die Elastic ComputeCloud (EC2) von Amazon anschauen. Mit wenigen Cents pro Stunde ist man dabei – ohneeinen einzigen Server im eigenen Haus betreiben zu müssen.Das Rechenzentrum in der Wolke beweist,welchen Stellenwert höchste Verfügbarkeit,extreme Skalierbarkeit, schnellste Verkabelung, maximale Sicherheit und komfortabelste Wartung gewonnen haben. Denn mit derVerlagerung kompletter Rechenzentren in dieCloud ist die Nutzererwartung extrem gestiegen. Alles muss zu jeder Zeit und von überallerreichbar und gleichzeitig gegen jeden undalles abgeschottet sein, was keine Legitimation hat. Harte Faktoren, die den Betriebeines Rechenzentrums dominierten, rückenin den Hintergrund. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz treiben die Betreiber. OptimierteHardware allein genügt nicht mehr. Auf dieSoftware kommt es an. Wie und woraufgenau, das beschreibt Christoph Maier vonder Thomas Krenn AG in seinem Beitrag aufSeiteˇ6 in dieser Ausgabe.Armin Haug von Eaton Power Qualityschnüffelt auf Seiteˇ10 weltweit vernetztenStromfressern hinterher: Das RegelwerkISOˇ50001 hat sich zum globalen Standardfür Energiemanagement entwickelt. Ist einRechenzentrum konform, winken handfesteVorteile gegenüber Mitbewerbern und finanzielle Anreize.Was die Cloud vom Auto lernen kann,schildert Jürgen Urbanski von T-Systems inseiner Story ab Seiteˇ14. Strukturiert undausfallsicher muss sie sein. Wer mit verteilten Rechenzentren langfristig wettbewerbsfähig bleiben will, muss den klassischenBetrieb von Servern und Applikationen inRichtung Cloud transformieren. Die Automobilbranche hat Ähnliches durchgemacht.Dass eine solide Kupferverkabelung beialler Cloud-Euphorie eine angesagte Alternative zur Glasfaser bleibt, gibt es ab Seiteˇ18zu lesen: Denn die Zukunft von Kupfer dernächsten Generation hat endlich begonnen.Ob sich das jahrelange Warten auf den10GBASE-T-Standard gelohnt hat, erläutertValerie Maguire von Siemon.Wie die sichere Identifikation im Rechenzentrum mit Smartphones funktioniert, beweist Philipp Spangenberg von Baimos Technologies: Seinen Erfahrungen nach könnensogar Rechenzentren, die auf mehrere Standorte verteilt und unbemannt (!) betrieben werden, von einer auf Smartphones gestütztenZugangskontrolle profitieren – ohne Abstrichebei der Sicherheit zu machen (Seiteˇ20).Ein streitbares Thema sind Open-FabricArchitekturen für Cloud-Netzwerke. Wie DataCenter Bridging Speicherdaten auf einemgewöhnlichen Ethernet-LAN verlustfrei transportiert, weiß Olaf Hagemann von ExtremeNetworks zu berichten. Welche neuen Lösungsansätze es gibt, Performance, Ausbau,Virtualisierung und Automation in rapide mutierenden RZ-Netzwerken unter Kontrolle zubehalten, steht auf Seiteˇ22 geschrieben.Womit wir beim finalen Thema ständigsteigender Komplexität wären: Von IT-Abteilungen, die ihr Geld wert sein wollen, wird erwartet, dass sie neben organisch wachsenden IT-Infrastrukturen vor allem auch dieApplikationslandschaft beherrschen. WelchenBeitrag Managed Hosting zur Entlastung beitragen kann, erläutert Patrick Pulvermüllervon Host Europe im abschließenden Beitragauf Seiteˇ24 in dieser Ausgabe.Thomas Jannot3
NEWSNEUE ADAC-ZENTRALEENERGIESPARENDE CPUFast 500 Kilometer Kupferkabel, 20ˇ000 RJ45-PortsServerprozessor von Intel mit nur 6ˇWattie dtm Datentechnik Moll GmbH hat in der neuen Zentrale desADAC in München die Kommunikationsverkabelung, sowie dieKabel- und Rack-Infrastruktur für zwei Rechenzentren errichtet. DieZahlen sind beeindruckend: Verbaut wurden dabei 494 Kilometer Kupferkabel, 36 Kilometer Lichtwellenleiter, 21 Kilometer Telefonkabelsowie 20 044 Stück RJ45-Buchsen.Das Gebäude wurde flächendeckend mit einer 10-Gbit/s-Infrastruktur verkabelt, alle Komponenten sind für die Kat.ˇ7, die Kabel fürKat.ˇ7A ausgelegt. Als Serverracks für die zwei redundant ausgelegtenRechenzentren und für die Etagenverteiler in dem Gebäude lieferte derDienstleister insgesamt 215 seiner STV-45n-Standverteiler-Grundmodule, die je nach Einsatzzweck mit Standardkomponenten maßgeschneidert ausgerüstet wurden.Ein zentraler Bestandteil der integrierten, vom Dienstleister gebotenen Qualitätssicherung ist die Inspektion des errichteten Gewerkswährend des gesamten Bauprozesses durch das unabhängige Prüfinstitut GHMT AG. Da GHMT bereits nach einzelnen Bauabschnittenjeweils die Qualität der Arbeiten prüfte und Teilabnahmen durchführte, verlief die Endabnahme durch die ARGE ADAC Züblin letztendlichreibungslos.Günter Breil, der als Leiter Rechenzentrum beim ADAC maßgeblichan der Formulierung der Qualitätsanforderungen des ADAC für die ITKAnlagen der neuen Zentrale beteiligt war, erklärt dazu: „Je mehr Firmen im Zuge einer ARGE auf einer Baustelle zugelassen und überwacht werden müssen, desto komplexer wird das Projekt. Hätten wirbeim Bau des Rechenzentrums Lieferanten und Errichter für Racksund Kabel separat beauftragen müssen, wären Reibungsverluste sehrwahrscheinlich gewesen.“IDntels neue Atom-CPU S1200 arbeitet laut Hersteller als System-onChip (SoC) für Server besonders energieeffizient: Als weltweit ersteServer-CPU soll der S1200 eine TDP (Thermal Design Power) von nursechs Watt haben. Zudem bietet er wichtige Funktionen für den Einsatz in Rechenzentren wie Error Code Correction, 64-Bit-Unterstützung und Virtualisierungstechnik.Konzipiert ist der neue SoC laut Intelfür hochverdichtete Microserver sowie eineneue Klasse besonders energieeffizienterSpeicher- und Netzwerksysteme. Mehr als20ˇLow-Power-Gerätedesigns sollen die S1200Prozessorfamilie bereits nutzen, darunter Microserver sowie Storage- und Netzwerklösungen.Da der Server-SoC auch mit der heute in Rechenzentren üblichen x86Software kompatibel ist, lassen sich Geräte mit dem energieeffizientenChip einfach in die bestehende Umgebung integrieren; zusätzliche Investitionen für das Portieren und den Betrieb neuer Software-Stackssollen Intel zufolge entfallen. Im neuen Atom-Prozessor für Server arbeiten zwei physische Kerne; dank Intels Hyper-Threading-Technikkann die CPU so vier Threads parallel bearbeiten. Der SoC bietetzudem 64-Bit-Unterstützung für bis zu 8ˇGB DDR3-Speicher, acht Anschlüsse für PCIˇExpressˇ2.0, Error Correcting Code (ECC) für höhereZuverlässigkeit beim Speicher sowie weitere I/O-Schnittstellen ausden Chipsätzen von Intel. Die neue Produktfamilie besteht aus dreiProzessoren mit Taktraten zwischen 1,6ˇGHz und 2,0ˇGHz.EXPERTEN WARNENVOR FEHLEINSCHÄTZUNGVirtualisierung schafft keine Verfügbarkeitnders als oft angenommen wird, bringt Virtualisierung per se keinehöhere Verfügbarkeit. Tatsächlich müssen die physischen Serverspeziell abgesichert werden. Dies ist zumindest die Ansicht von Stratus, einem Anbieter von Hochverfügbarkeitslösungen.Laut Stratus werde die Verfügbarkeit eines Systems durch die Virtualisierung zunächst sogar verringert, weil nun ein einziger defekterphysischer Server nicht mehr nur die auf ihm gehostete Applikation,sondern gleich eine ganze Reihe virtueller Maschinen – und damitzahlreiche Anwendungen – lahmlegt. Für jedes System müssen dannmehr oder weniger aufwendige Maßnahmen zur Wiederherstellung desBetriebs vorgenommen werden.Virtuelle Server müssten daher nach Ansicht von Stratus auf speziell abgesicherten physischen Servern laufen. Nur dann können sieeine höhere Verfügbarkeit bereitstellen. Es gebe hierfür heute zwei unterschiedliche Ansätze: Die virtuellen Maschinen laufen synchron aufzwei physischen Servern. Wenn sich eine Hardwarestörung abzeichnet, nimmt eine spezielle Software automatisch eine Live-Migrationder virtuellen Maschinen auf das intakte System vor.Alternativ soll Hardware einspringen: Fehlertolerante Server seienkomplett redundant aufgebaut. Alle Prozesse laufen parallel, sodassim Störungsfall die nicht betroffenen Partnerkomponenten nahtlosweiterarbeiten können.AKÜHLSYSTEME IM BLICKiPad-App überwacht PUE im Rechenzentrummerson Network Power bietet eine kostenlose iPad-App zum Berechnen der PUE (Power Usage Effectiveness, Effektivität der Energienutzung) zum Download über Apples iTunes Store. Die App gehörtzum Flaggschiff des Kühlsystemsortiments des Herstellers namensLiebert PCW.Mithilfe der App sollen RZ-Manager die PUE-Daten erfassen und archivieren können. So sollen sich mögliche Energieeinsparungen leichter ausmachen lassen. Neben dem PUE-Rechner zum Ermitteln der Effektivität der Energienutzung bringt die App noch einen Rechner für dieGrundbetriebskosten mit. Dieser soll die Summen verdeutlichen, diedurch Installation von effizienteren Geräten gespart werden könnten.E4Rechenzentren und Infrastruktur Ⅰ/2013
www.fnt.deIT SERVICE SOLUTIONSDCIM Facility trifft IT //Command beschleunigt Ihretäglichen GeschäftsprozesseDIE SOFTWARE SUITE FÜR: Data Center Infrastructure IT und Service Infrastructure Telco Network & Services Resources Cable Management / Outside PlantFNT GmbHRöhlinger Straße 11 / 73479 Ellwangen / GermanyTel 49 (0)7961 9039-0 / Fax 49 (0)7961 [email protected] / www.fnt.de
NACHHALTIGKEITDer rote Fadender NachhaltigkeitOptimierte Software spart immense Mengen an Energie„Green IT“ ist mehr als effiziente Hardware. Entwickler, Programmierer, Endanwender – jeder kann und mussseinen Beitrag leisten. Bereits mit einfachen Mitteln lässt sich in Sachen Nachhaltigkeit in der Tat viel erreichen.Vorausgesetzt, es wird überall im Unternehmen umgedacht. Eine Sammlung an Vorschlägen zeigt die möglichenStellschrauben auf.anz gleich, ob Lebensmittel, Kleidung oder Technik: NachhaltigeProdukte und sogar Dienstleistungen stehen seit Jahren hoch imKurs. Auch in der IT-Branche ist der Nachhaltigkeitshype angekommen. Performance ist längst nicht mehr alles, was zählt. Denn steigende Energiekosten lassen bei der Käuferschaft zunehmend dieFrage nach der Energieeffizienz aufkommen. Doch das ist nur eine Facette aus dem Bereich der „grünen“ Informationstechnik.Als Ansatz einer ganzheitlich ausgelegten Unternehmensstrategieumfasst Green IT nicht nur die gesamte Wertschöpfungskette im Unternehmen, sondern auch den kompletten Produktlebenszyklus, inklusive aller an ihm Beteiligten. Nachhaltigkeit reicht dabei von baulichenMaßnahmen bei Rechenzentren, über neue Produktentwicklungen, bishin zum Binden von Mitarbeitern durch Sichern der Qualität in der Personalentwicklung.Um Nachhaltigkeit im Unternehmen mit einfachen Mitteln zu erreichen, ist neben technischen Innovationen vor allem ein konsequentesUmdenken gefragt, damit Anwender und Technik gemeinsam in dieAufgabe hineinwachsen. Analog nützt das Entwickeln eines spritspa-Grenden Automobils wenig, wenn der Fahrer letzten Endes durch allzubeherztes Gasgeben jegliche Optimierung zunichte macht.Appetitzügler für die „Energiefresser“Quelle: Borderstep Institut/BITKOMWelche signifikanten Effizienzsteigerungen heute schon technisch umsetzbar sind, beschreibt eine Studie des Borderstep-Instituts zum Energieverbrauch von Servern und Rechenzentren. Demnach ist zwar dieZahl der in Deutschland verwendeten Server zwischen 2008 und 2011um sieben Prozent auf gut 2,3 Millionen gestiegen, der gesamteStromverbrauch sank jedoch im gleichen Zeitraum um vier Prozent auf9,7ˇTerawattstunden (TWh). Dies entspricht einem Anteil von rund1,8ˇProzent am gesamten Stromverbrauch hierzulande. Insgesamtwurden etwa 1,4ˇTWh weniger verbraucht, als im „Business as usual“Szenario zu erwarten gewesen wäre. Vor allem im Hinblick auf die Kühlung existieren mittlerweile innovative Konzepte, durch die sich gegenüber der herkömmlichen Klimatisierung mit Kompressorleistungenorme Einsparungen ergeben. Gerade beim Bau neuer Rechenzentrenist der Nachhaltigkeitsaspekt daher zuberücksichtigen – und zwar auch, wennes sich um einen mittelständischen Serverraum und nicht das RZ eines multinationalen Konzerns dreht.Es empfiehlt sich ein RZ so konzipieren, dass die entstehende Energiedes eigenen Datacenters effizient genutzt wird. Hilfreich sind hier individuellzugeschnittene Kühlkonzepte, die direkte und indirekte freie Kühlung sowieherkömmliche Klimatisierung mit einbeziehen und auf Automation setzen.Im Fall des RZs von Thomas Krennkann im Laufe eines Jahres die Kühlung des Rechenzentrums zu 90ˇProzent über die Außenluft erfolgen. Ausgelegt ist das Kühlkonzept für eineAbwärme von 32ˇ Kilowatt. Weiterhingibt es eine Steuerung zum Beheizendes angrenzenden Gebäudes mit derwarmen Abluft des Rechenzentrums.Eine Studie aus dem Mai 2012 beschreibt die Entwicklung und Szenarien des StromverDamit die warme Luft des Serverraumsbrauchs von Servern und Rechenzentren in Deutschland (Abb. 1).6Rechenzentren und Infrastruktur Ⅰ/2013
transtec: Ihr Partnerfür Ihre IT-ProjekteZum Beispiel mit transtec SENYO PCs und Workstations,CALLEO Server und PROVIGO Storage.32 JAHRE PROFESSIONELLE IT-SYSTEME UND LÖSUNGEN „MADE IN GERMANY“PERFORMANZ EFFIZIENZ ZUVERLÄSSIGKEITAls Entwickler und Hersteller einsatzoptimierter undbesonders effizienter IT-Lösungen in unterschiedlichstenIndustrien sorgen wir dafür, dass Sie sich ganz auf IhreKernaufgaben konzentrieren können. Überzeugen Sie sich:www.transtec.deIntel, das Intel Logo, Intel Inside, Intel Core, und Core Inside sind Marken der Intel Corporation in den USA und anderen Ländern.Technische Änderungen vorbehalten. Abbildung ähnlich.
Quelle: Thomas-Krenn AGNACHHALTIGKEITeinem Effizienzsteigerungspotenzial von bis zu 25ˇProzent, spezielleLow-Voltage-Prozessoren (bis zu 800ˇProzent) oder RAM mit einemsehr niedrigen Watt per GB Wert (bis zu 250ˇProzent) – all das reduziert den Energiebedarf maßgeblich. Moderne Energiesparserver genehmigen sich gerade einmal sechs bis neun Watt und liegen damitcirca 80ˇProzent unter manch anderem Modell auf Basis von IntelsNetbook-Prozessor der Atom-Serie.Altbewährtes neu überdenkenEine der bedeutendsten Entwicklungen der letzten Zeit, gerade auchin Bezug auf Green IT – ist die Virtualisierung von Server, Storageoder Netzwerk. Durch das optimale Auslasten der Hardware tretenbeispielsweise an die Stelle eines Serverparks mit 20 bis 30 notwendigen Servern heute nur noch zwei bis drei Hosts mit bis zu 30 virtuellen Maschinen. Dies verringert zum einen maßgeblich den Energiebedarf, zum anderen erreicht man eine höhere Verfügbarkeit undleichtere Skalierung. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts fürUmwelt-, Sicherheit- und Energietechnik verursacht beispielsweiseein Thin Client in Verbindung mit einer Desktopvirtualisierung bis zu41ˇProzent weniger CO2-Emissionen, als ein vergleichbares PC-System während seines Lebenszyklus.Auch im Softwarebereich ist Nachhaltigkeit ein Thema. So optimieren Entwickler ihren Programmcode für effiziente Anwendungen. Sorgtein Unternehmen dafür, dass die eigenen Algorithmen möglichst ressourcenschonend und effizient laufen, trägt es bereits einen großenTeil zur Green IT bei. Kürzere Anwendungslaufzeiten bedeuten wenigerRechenzyklen und damit weniger Energieaufnahme. Leider werden invielen Bereichen Performanceprobleme immer noch mit zusätzlicherHardware kompensiert, was jedoch in den meisten Fällen überhauptnicht nötig ist. Durch reine Softwareoptimierung kann die Leistung desGesamtsystems um bis zu 1000ˇProzent gesteigert werden. Dies setztjedoch eine gewisse Offenheit für die Thematik voraus, denn ein Standardrezept zum Optimieren der Prozesse gibt es leider nicht. Geradebei vorhandenem Programmcode empfehlen sich Audits in wiederkehrenden Abständen. Dabei geht es stets um die Frage, ob das ganzeSystem nicht gegebenenfalls durch neue Techniken effizienter zu nutzen ist.Sparsam: Laut Hersteller Thomas Krenn soll der Energiesparserverlediglich sechs bis neun Watt im Betrieb aufnehmen (Abb. 2).nicht ungenutzt ins Freie ausgestoßen wird, kann sie in die Produktionshalle umgeleitet werden. So werden auch dort die Heizkosten gesenkt und der Kreislauf schließt sich.Auch vorhandene IT-Systeme lassen sich durch eine Reihe vonMaßnahmen und Möglichkeiten optimieren, um den Energieverbrauchauf ein Minimum zu beschränken. Vor allem im Hinblick auf die Effizienz der IT selbst konnten in den letzten Jahren rasante Fortschritteerzielt werden. Besonders signifikant waren die Verbesserungen imServerbereich.Zum Vergleich: Lagen die durchschnittlichen, jährlichen Stromkosten eines Gerätes aus dem Jahre 2006 noch bei rund 350ˇ Euro,waren es bei einem vergleichbaren Gerät aus dem Jahre 2009 nochdurchschnittlich knapp 260 Euro. Heute nimmt eine solche Maschinesogar nur noch Strom im Gegenwert von knapp über 90ˇ Euro proJahr auf – und das bei einer gleichzeitigen Leistungssteigerung um500ˇProzent.Wollen Hersteller auf Dauer am Markt bestehen, müssen sie aufdie Nachhaltigkeitswünsche der Kunden reagieren. Produktseitig gibtes hier zahlreiche Möglichkeiten: Ob 80 zertifizierte Netzteile mitQuelle: Thomas-Krenn AGNachhaltigkeitsdenken fängt im Kleinen anNachhaltigkeit überall: Insbesondere Unternehmen, bei denenIT eine wichtige Rolle spielt, sollten auf ausgebildete Fachkräftesetzen. Nur durch das Mitwirken aller Mitarbeiter lässt sichNachhaltigkeit umfassend abbilden (Abb. 3).8Trotz der bisherigen Erfolge wird das Thema Green IT leider nach wievor eher stiefmütterlich behandelt. Zumindest im Sinne einer ganzheitlich ausgerichteten Unternehmensstrategie. Das beweist ein Blickauf das Green-IT-Szenario der Borderstep-Studie: Bei konsequentemEinsatz aller aktuell verfügbaren und wirtschaftlich sinnvoll anzuwendenden Effizienztechniken, hätte der Energieverbrauch deutscher Rechenzentren um weitere 2,3ˇTWh niedriger sein können.Für umfassende Green IT ist ein Umdenken aller Beteiligten erforderlich. Jeder einzelne sollte sich vorab überlegen, ob bestimmte Arbeitsvorgänge unbedingt notwendig sind. Das fängt bereits beim Ausdrucken einer E-Mail oder beim abendlichen Abschalten des Monitorsan. Gerade im Serverbetrieb oder im Hosting sind bei der aktuellenHardware jede Menge Optionen zum Aktivieren von Stromsparmodi vorhanden, die aber genutzt werden müssen. Viele Serverbetreiber oderHosting-Kunden aktivieren diese Modi bewusst nicht. Der Grund istmeist die Angst vor Effizienzverlust und schlechterer Performance. Solltesich diese im Stromsparmodus tatsächlich bewahrheiten, lässt sich dieEinstellung entsprechend optimieren und anpassen. Allerdings sollteman die angebotenen Modifizierungen zunächst in jedem Fall testen.Rechenzentren und Infrastruktur Ⅰ/2013
Unternehmen sparen bereits eine Menge an Kapazitäten und Energie, wenn sie wichtige Rohstoffe bündeln, kurze Wege einhalten undunnötige Auslagerungen vermeiden. Dies funktioniert natürlich nichtin allen Bereichen, da man zum Teil auf bestimmte Lieferanten angewiesen ist. Wo es jedoch möglich ist, sollten Materialien und Bauteileaus der Region zum Einsatz kommen und die Wertschöpfungskette soweit wie möglich im Unternehmen belassen werden. Dies reduziertauf Dauer auch Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß, da die Fahrtwege zwischen den einzelnen Stationen größtenteils entfallen. Auchunnötige Geschäftsreisen, die laut WWF für 50ˇProzent der CO2-Emissionen eines Unternehmens verantwortlich sind, sollten vermiedenwerden. Das ein oder andere weiter entfernte Meeting lässt sich anstelle einer Flugreise sicher auch per Videokonferenz abhalten.Zu guter Letzt gehört auch eine nachhaltige Personalführung zumGesamtkonzept innerhalb des Nachhaltigkeitsgedankens. Um langfristig und in effizientem Maße auf die eigenen Ressourcen zugreifenzu können, machen Mitarbeiter einen ganz wesentlichen Teil innerhalb dieser Strategie aus. Auch im Hinblick auf den aktuellen Mangelan Fachkräften, sollten Unternehmen daher in Aus- und Weiterbildungihrer Mitarbeiter investieren. Darüber hinaus konnte in zahlreichenUntersuchungen festgestellt werden, dass Weiterbildungs- und Zertifizierungsmaßnahmen Unternehmen nachhaltig voranbringen können.Regelmäßige Schulungen und IT-Zertifizierungen machen das Wissender technischen Mitarbeiter transparent und einschätzbar und bietenvor allem auch den Teilnehmern neue Motivation. Dies führt wieder-Quelle: Thomas-Krenn AGNACHHALTIGKEITChristoph Maier, Vorstand, Thomas-Krenn AGum zu Produktivitätssteigerungen, weniger Ausfallzeiten, erhöhter Unternehmensidentifikation sowie einer verbesserten Kommunikationuntereinander.Christoph Maier,Vorstand, Thomas-Krenn AGGezielte LuftführungOptimale EnergiebilanzVariable Installation von HardwareZukunftssichere VerkabelungVorkVorkonfektionErsttklassigee InstalllationLED PattchhkaabelEnnergieeffizienzL.E.O.Light Emitting OutletOutKabelmanagementQuickLinkLückenlose Beratung, Planung und Ausführung energieeffizienter Rechenzentrendtm group Benzstr.1 88074 Meckenbeuren www.dtm-group.de [email protected] Tel 49 7542 9403 0 Fax 49 7542 940 3 24
ENERGIEMANAGEMENTStromfressern weltweitauf der SpurDIN ISO 50001: Globaler Standard für das EnergiemanagementEnergiemanagement ist ein Muss für Rechenzentren, denn der Anteil der Energiekosten im IT-Betrieb steigtseit Jahren an. Das Regelwerk DIN ISOˇ50001 widmet sich der Energieeffizienz – und nimmt dabei erstmalsdas Top-Management von Unternehmen in die Pflicht. Weltweit. Ist ein RZ konform zum neuen Standard,warten Vorteile gegenüber Mitbewerbern und finanzielle Anreize.Energieverbrauch“ und fallen damit in den Gültigkeitsbereich derNorm.nergiemonitoring im Rechenzentrum ist inzwischen eine echte Herausforderung. Leitfäden wie etwa der „EU Code of Conduct forData Centres“ (CoC) geben hier praxisnahe Hilfestellung und unterstützen RZ-Leiter beim Identifizieren von Einsparungspotenzialen beiServerhardware, Klimatisierung und USV-System.Mit der DIN ISOˇ50001 ist nun seit April diesen Jahres ein weiteresRegelwerk in Kraft getreten, das sich dem Thema Energieeffizienz widmet. Anders als die bisherige europäische EnergiemanagementnormDIN ENˇ16001 und der CoC besitzt die ISOˇ50001 jedoch internationaleGültigkeit und macht so weltweit einheitliche Prozesse möglich. Zwarrichtet sich die neue Leitlinie maßgeblich an das produzierendeGewerbe, Experten gehen jedoch davon aus, dass die Norm künftigauch großen Einfluss auf die Praxis im Rechenzentrum haben wird.Denn Rechenzentren zählen meist zu „Bereichen mit erheblichemEGlobaler Standard für das EnergiemanagementDer Energieverbrauch ist heute nach der Ausfallsicherheit einer derwichtigsten Parameter im Rechenzentrumsbetrieb. Mithilfe eines Energiemanagementsystems können Betreiber von Rechenzentren systematisch identifizieren, an welchen Stellen sie nachhaltig Energieeinsparen können. Ein dringend notwendiger Schritt, denn die Stromkosten steigen seit Jahren – und das nicht erst seit der Energiewende.Langfristig, so schätzen Fachleute, werden die Energiekosten sogarbis zu 50ˇProzent der IT-Aufwendungen ausmachen. Ein Grund mehr,die Verantwortlichkeit für den Umgang mit Energieressourcen aufhöchster Unternehmensebene anzusiedeln.Deshalb stellt ISOˇ50001 den Erfolg von Energiesparmaßnahmenerstmals direkt in die Zuständigkeit des Top-Managements. Die Führungsebene entscheidet über den Gültigkeitsbereich des Energiemanagementsystems (EnMS) sowie das Zuweisen von finanziellen undpersonellen Ressourcen. Im Rahmen des bereits aus anderen Normenwerken vertrauten PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) werden anschließend Verbesserungsmaßnahmen geplant, umgesetzt und derenErfolg überprüft.Besonders Rechenzentren, die international an verschiedenenStandorten verteilt sind, profitieren von dem weltweiten Geltungsbereich der ISOˇ50001, da sie länderübergreifend mit einheitlichenProzessen arbeiten können. Das reduziert Kosten und mindert Reibungsverluste beim Reporting, auch die Ergebnisse von Energiesparmaßnahmen werden so international vergleichbar.Energiemanagementsystem DIN EN ISO 50001:2011Für ISO 50001 verwendetes Modell eines gEnergiepolitikEnergieplanungEinführung undUmsetzungÜberwachung,Messung undAnalyseKontrolleInterne Auditierungdes EnMSNichtkonformitäten,Korrekturen, Korrektur- undVorbeugungsmaßnahmenIm Rahmen des bereits aus anderen Normenwerken vertrautenPDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) werden innerhalb der NormISO 50001 kontinuierlich Verbesserungsmaßnahmen geplant,umgesetzt und deren Erfolg überprüft (Abb. 1).10Quelle: Eaton Power QualityManagementReviewÜbergeordnete Aspekte der ISO 50001Neben dem Durchsetzen von Energiesparmaßnahmen dient das EnMSin diesem Bereich auch dazu, den CO2-Ausstoß zu kontrollieren undzu protokollieren. In Deutschland greift darüber hinaus noch die Härtefallregelung des EEG (Erneuerbare Energien Gesetz). Diese sieht vor,dass produzierende Unternehmen aus energieintensiven Industrienunter gewissen Voraussetzungen die Stromsteuer für eine Reihe vonbestimmten Fertigungsprozessen geltend machen, beziehungsweiseden sogenannten Spitzenausgleich beantragen können. Die Inanspruchnahme nach dem EEG setzt jedoch zwingend eine ZertifizieRechenzentren und Infrastruktur Ⅰ/2013
datacenter.de –Der beste Platz für Ihre ITPremium Produkte rund umEuropas modernstes Rechenzentrum höchste Verfügbarkeit höchste Leistungsfähigkeit höchste Energieeffizienz durch KyotoCooling Green IT zertifiziert und ausgezeichnet nachstrengsten RichtlinienNORIS NETWORK !' s 4HOMAS -ANN 3TRA E s .ÓRNBERG s 4 s & s VERTRIEB NORIS DE s WWW NORIS DE
ENERGIEMANAGEMENTEine Zertifizierung nach ISOˇ50001 belegt nicht nur das Engagement des jeweiligen Anbieters in Sachen Umweltschutz und Energieverbrauch, sie garantiert aus Kundensicht die langfristige Aufrechterhaltung einer hohen Energieeffizienz. Auch bisherige Verfahren, wiedas Erfassen des Energieverbrauchs am USV-Eingang (IT-Load), Energiemonitoring auf Rack-Ebene mittels intelligenter Stromverteilungsleisten (Power Distribution Units) und das regelmäßige Bestimmendes PUE-Wertes können leicht in das EnMS nach ISOˇ50001 integriertwerden – sie gelten als Grundlage, um Einsparpotenziale zu identifizieren und künftige Optimierungsmaßnahmen zu planen.rung nach ISOˇ50001 durch eine entsprechende Akkreditierungsstellevoraus.Neben den reinen Kostenaspekten hat das Einführen eines Energiemanagementsystems auch Auswirkungen auf übergeordnete Aspektevon Unternehmen und deren IT-Landschaft, etwa auf das strategischeRisikomanagement. Steigen nämlich die Strompreise sprunghaft an,oder droht – ähnlich wie in anderen europäischen Ländern – die Besteuerung von CO2-Emmissionen für Rechenzentren, ist der wirtschaftliche Nutzen von Data-Centern mit älterer Ausstattung schnellinfrage gestellt.Das Orientieren an der neuen Norm wirkt hier präventiv: Sie fordertden Betreiber dazu auf, bei Investitionen in Serverhardware, Klimatisierung und USV-Anlagen energieeffiziente Systeme zu bevorzugenund sich dadurch langfristig einen wettbewerbsfähigen Status quo derRZ-Infrastruktur zu sichern. Nicht zu unterschätzen ist auch der Aufbau eines positiven Unternehmensimage, der durch den schonendenUmgang mit Energie- und Umweltressourcen erzielt wird. Gerade imBereich der RZ-Dienstleistungen, etwa Cloud-Services und Serverhousing, haben sich möglichst niedrige PUE-Werte (Power Usage Effectiveness) inzwischen als wichtiges Aushängeschild etabliert.Quelle: Eaton Power QualityKoppelung von Stromverbrauch undRechenleistungDynamisierung der Lastenerfordert UmdenkenQuelle: Eaton Power QualityNur was gemessen wird, kann auch optimiert werden: Klarheitüber die tatsächliche IT-Last, Wirkungsgrad und Verlustleistungder eigenen USV-Anlage gewinnen RZ-Betreiber nur durch eineumfassende Netzanalyse (Abb. 2).Finanzielle Anreize winken: Zertifizieren Unternehmen ihr RZ nachISO 50001, ergeben sich zahlreiche Vorteile. Voraussetzung ist,dass das Top-Management sich mit einbringt (Abb. 3).12Auf der Suche nach neuen Einsparpotenzialen fällt der erste Blick imRechenzentrum üblicherweise auf das
Rechenzentren und Infrastruktur Ⅰ/2013 3 EDITORIAL Es gab Zeiten, da war ein Rechenzentrum einfach nur ein Rechenzentrum. Wer eins hatte, wa