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Sveučilište J.J. Strossmayera u OsijekuFilozofski fakultetDiplomski studij: Njemački jezik i književnost, nastavničko usmjerenjeEmanuela VrdoljakDas Märchen „Hänsel und Gretel“ und die gleichnamigeVerfilmung von Tommy Wirkola aus dem Jahr 2013. Ein VergleichDiplomski radMentor: prof.dr.sc. Željko UvanovićOsijek, 2015.
Abstract: Die Verfilmung von Hänsel und Gretel erschien im Jahre 2013. Diese erlebete inTommy Wirkolas Leben großes Ansehen. Der Hintergrundgedanke war, das GeschriebeneMärchen zu verfilmen. Jedoch, entstand eine ganz andere Handlung und Szene daraus. Der Filmist agressiver, mit viel Gewähr, Gewalt, Blut. Elemente, welche auf ein Märchen zurückblickenlassen, sind geringer ausgefallen. In beiden Werken, herscht eine positive Weltordnung, wobeidas Gute dominiert und das Böse verliehrt. Beide Werke erlebten große Publizität. DasVolksmärchen bleibt ewig modern und konzistent, in seiner Form erhalten. Die gleichnahmigeVerfilmung ist mit modernen Spezialeffekten, dem modernen Zeitalter angepasst, die klassichenMärchenelemente bleiben bestehend. Die Enstehung des Märchens ist mündlicher Natur,während dem Regisseur mehr Freiraum gegeben ist, wobei seiner Kreativität und Phantasiekeine Grenzen gesetzt sind. Die Anzahl der Protagonisten ist im Geschriebenen auf fünfbegrentzt, wobei im Film die Anzahl höher ist. Der Leitfaden in beiden Konzepten, sind dieFamilienwerte der Zusammenhalt der Geschwister.Schlüsselwörter: Brüder Grimm Hänsel und Gretel Tommy Wirkola Literaturverfilmung
Inhaltsverzeichnis1. Einleitung . 12. Zur Verfilmung von literarischen Werken . 33. Brüder Grimm. 53.1. Leben . 53.2. Werke . 64. Zum Märchen „Hänsel und Gretel“ . 74.1. Entstehung und Aufbau . 74.2. Handlung des Romans . 94.3. Das Märchen als Lehre . 184.3.1. Die Märchensymbole. 184.3.2. Das Märchen als Kindergeschichte . 214.4. Stilistik . 235. Zur Verfilmung. 255.1. Tommy Wirkolas Biographie. 275.2. Handlung der Verfilmung . 286. Die Tiefenstruktur des Films . 287. Unterschiede bei der Adaption . 297.1. Unterschiede im Bereich der Handlung . 297.2. Unterschiede im Bereich der Räume . 317.3. Unterschiede im Bereich der Personen . 318. Charakterisierung der Hauptpersonen im Vergleich mit dem Film . 329. Schlussfolgerung . 3510. Zaključak . 3711. Literaturverzeichnis . 3911.1. Primärliteratur . 3911.2. Sekundärliteratur . 3911.3. Internetquellen. 4011.3.1. Internetquellen mit Autor . 4011.3.2. Anonyme Internetquellen . 4011.4. Tabellenverzeichnis . 4111.5. Abbildungsverzeichnis . 4112. Anhang: Sequenzprotokoll der Verfilmung . 41
1. EinleitungIn dieser Diplomarbeit wird der Unterschied zwischen dem Volksmärchen der Brüder Grimm„Hänsel und Gretel“ und der gleichnamigen Verfilmung von Tommy Wirkola bearbeitet. DasBuch wurde im Jahre 18121 veröffentlicht und die Verfilmung im Jahre 2013 publiziert.2 DieProtagonisten zeigen in beiden Werken die positive Weltordnung, welche dominant ist. DieGeschwisterliebe und der Familienzusammenhalt stehen im Vordergrund. Das Märchen ist leichtlesbar, für Kinder auch gut verständlich. Erwachsene können die Botschaft des Märchens gut andie Jüngeren weiterleiten. Die Brüder Grimm geben keine persönliche Stellungnahme in IhremWerk dar, dem Leser wird die Erfassung der Poante selber angeboten.Der Grundgedanke der Verfilmung, basiert auf dem Märchen. Jedoch kann man nur den Anfangdes Filmes, mit dem Märchen gleichstellen. Im weiteren Verlauf, geht dieser in eine andereRichtung und nimmt eine andere Handlung an. Diese kann man nicht mit dem Märchengleichzustellen. Dem Publikum wird ein kompletter Gegensatz zum naiv geschriebenen Märchengeboten. Durch die Spezialeffekte, um welche der Regisseur keinen großen Bogen macht, istdieser modern gestaltet. Jedoch weicht es dadurch auch mit der Raumsequenz deutlich vomOriginal ab. Man kann viele Unterschiede ziehen, zwischen dem viele Jahre zuvorgeschriebenem Volksmärchen und der Adaptation.In dieser Diplomarbeit wird der Unterschied zwischen dem geschriebenen und dem gedrehtenWerk erfasst. Es handelt sich um ein Volksmärchen, welches als solches auch weltweit bekanntist, dient jedoch als Grundlage nur in einigen Sequenzen. Die Handlung in der Verfilmung gehtmehr ins Detail, ist weiter ausgebreitet und führt zu einer anderen Stilrichtung. Szenisch ist esspektakulärer und dramatischer. Jedoch, ein kleiner Teil der Verfilmung hat Ähnlichkeit mit demgeschriebenen. Je mehr die Handlung sich im Film weiter entwickelt, desto mehr erkennt mandie Unterschiede und eine komplett andere Sequenz des Filmes, sprich der Handlung. Würdeman die Verfilmung, dessen Basis das Märchen ist, auf Stift und Papier setzten, würde es mehrSeiten haben, mehr Details müssten beschrieben werden. Es hätte eine komplett andere Basis alsdas Original des Grimmschen Märchens.Hänsel und Gretel. http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4nsel und Gretel, 06.09.2014., wenn ich mich auf diedeutsche Wikipedia beziehe, tue ich es, weil sie zuverlässige Online Informationen bieten kann.2Ivica i Marica: Lovci na vještice. http://www.imdb.com/title/tt1428538/, 06.09.2014.1
Diese Arbeit befasst sich mit dem Unterschied bzw. dem Vergleich dieser beiden Werke. Geradewegen großer Unterschiede beider Werke, können sehr gut die Struktur, die stilistischenMerkmale und die Unterschiede beider ausreichlich verglichen werden. „Hänsel und Gretel“ istsehr kurz verfasst, aber der Vergleich zur Verfilmung fällt dann umso ausreichender aus. DieAdaption würde in geschriebener Form eindeutig länger ausfallen, als das authentische Märchen.Liest man das Märchen, stellt man sich eine andere Verfilmung vor; eher einen Phantasiefilm.Der Regisseur gab sich den Freiraum das Märchen in eine komplett andere Richtung zugestallten.Das Hauptthema dieser Arbeit sind die Personenbeschreibungen, die Handlung und der zeitlicheHintergrund, welche verglichen werden. Es gab sehr viele Raffungen, Hinzufügungen. Diesesind deutlich zu sehen, werden beschrieben und auch in Tabellen dargestellt.Ein wichtiger Aspekt ist auch die zeitliche Entstehung beider. Die Sammlungen der BrüderGrimm entstanden vor mehreren Jahren, und behalten immer noch ihren Wert, sind nicht alsveraltet angesehen. Bei der Auswahl des Themas der Diplomarbeit, waren all diese Unterschiedeund Merkmale, die angegeben sind, das Leitmotiv.2. Zur Verfilmung von literarischen WerkenDie moderne Technologie treibt die Literaturverfilmungen an. Die Grundlage für viele solchersind bekannte oder weniger bekannte literarische Werke. Bei Literaturverfilmungen kann mannie voraussehen, ob es das Publikum positiv annimmt und wie die Kritik an diese ausfällt.Manche Verfilmungen werden noch aktueller als die literarische Verfassung jemals. Nachdemdie Verfilmungen auf den großen Bildschirmen erscheinen, ist manchmal nicht immer bekannt,dass die Basis ein literarisches Werk ist. 3Greift man vorerst zum Literaturwerk, hat man eine visuelle Vorstellung von der Adaptation.Jedoch, gibt der Regisseur seine eine Phantasie dar. Meistens sind in den Verfilmungen mehr anHandlungen, an Szenen an Figuren dabei.Eine Anhäufung von Handlungen, Szenen undProtagonisten ist mehr vorhanden. Es kommt vor das eine komplette Sequenz im Film, anders3Daniela, Lange. Literaturverfilmungen. http://www.arthaus.de/literaturverfilmungen, 11.09.2014.
verläuft als erwartet oder als das Original. Da die Verfilmung visueller gestaltet werden kann,kann man sich auf emotionaler Ebene mehr in die Szenen hineinleben. Das Szenarium istrealistisch, mit Menschen aus Fleisch und Blut, mit sichtlichen Emotionen. Während man dasliterarische Werk liest, stellt man sich individuell die Szenen vor, bildet sich selber einen Film.Man denkt viel nach über das Gelesene nach, da dieses nicht visuell vorhanden ist. Man kannsich Sätze oder Sprüche besser einprägen, weil man sie in Händen hält.Es gibt viele Variationen im Bereich literarisches Werk und der gleichnamigen Verfilmung. DerAutor hat seine eigenen Vorstellungen und Phantasien, welche er so gut wie möglich versuchtdem Leser zu übertragen. Er muss einen hohe Grad an Intellekt und Wissen besitze, um in einpaar Sätzen, Seiten, eine Botschaft an den Leser zu übermitteln.Eine mögliche Form der Adaptation ist die Literaturverfilmung. Es ist nicht mehr wegzudenkenaus unserer Kulturproduktion. In der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts hat der Ausbau dereinzelnen Massenmedien zugenommen. Als die literarischen Werke in andere Formentransformiert wurden, gab es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine andereVermittlungsform dieser (Abdruck in der Zeitung). Es bekam ein komplett anderes Licht. Jemehr Adaptionen es gab, desto mehr Bedarf danach gab es. Jedoch, muss man klar sagen, dasseine Literaturverfilmung, auch eine solche bleibt und anders ist, als die benutze literarischeVorlage, das Buch. Diese kann man als eigene Interpretation oder als Vergleich mit anderenVerfilmungen vergleichen. Bei lebenden Autoren, die ein Werk verfilmen, stellt man sich dieFrage, ob diese nicht direkt auch für das Fernsehen, dieses Werk, schreiben können?Das Werk bekommt eine reproduktive Rezeption, als Aneignung des Werkes, welches auch einegewisse Interpretation und Realisierung fordert. Für die Regisseure dient das Geschriebene alsHilfe, sprich sie haben schon eine Beschreibung der Gestalten, der Kulisse, der Handlung. Dieseserleichtert die Filmgestaltung. Aus dem Grund, gelten auch Adaptionen als Anfangs – undÜbergangsform in der Herausbildung medienspezifischer Gattungen.Die Bedingungen für Verfilmungen werden sich mit der Zeit immer weiter ausbreiten. Jedoch,sind nicht alle im Fernseher gezeigten Filme, für jedes Publikum weder geschaffen nochansprechbar. Nicht jeder Regisseur übernimmt bzw. wiederholt das Literaturwerk, als solches.Manche Regisseure übernehmen keine Werke, sondern schreiben selber für das Fernsehen,wobei die Reaktionen des Publikums verschieden sind. Ein Werk muss sich vorerst für eineVerfilmung eignen. Nicht alle sind dafür geschaffen. Der Text muss so geschaffen sein, dass er
sich nicht gegen eine Verfilmung sperrt. Einige Faktoren und Muster spielen hierfür eine Rolle(Erzählgestus vorhanden, Erfolg des Textes, Prominenz des Autors). 4Als solches wird diese Thematik auch in der Diplomarbeit beschrieben und verglichen. Beide,der Autor, wie auch der Regisseur haben eine komplexe Aufgabe. Beide müssen in derangegebenen Zeit alles wiedergeben, was sie sich als Aufgabe gestellt haben. Die Verfilmung istmehr der Öffentlichkeit zur Schau gestellt, was im Endeffekt auch auf den Erfolg des RegisseursAuswirkungen hat. Er wird von Kritikern beurteilt, jedoch entscheiden die Zuschauer über denErfolg. Entweder wird er zum Klassiker oder hinterlässt beim Zuschauer keine bleibendeErinnerung. Ebenso ist es auch bei einem Literaturwerk, wobei die Kritik der Leser übernimmt,bzw. den Erfolg beinflusst.3. Brüder Grimm3.1. LebenMit dem Namen der Brüder Grimm verbindet man das „Kinder- und Hausmärchen“ welchesweltweit bekannt ist. Der ältere Bruder ist Jacob, geboren am 4. Januar 1785. in Hanau, währendWilhelm ein Jahr später zur Welt kam, am 24. Februar 1786. Ihr Vater, Philip Wilhelm Grimm,war vorerst Rechtsanwalt und dann als „fürstlicher Stadt- und Landschreiber“ bekannt, ihreMutter war Dorothea Grimm, geb. Zimmer. Die Brüder waren sehr eng zu einander verbundenund hatten eine gute Beziehung. Sie teilten sich sogar ein Knabenbett zusammen. Das war auchder Ausgangspunkt für ihr lebenslanges Zusammenarbeiten.5 Die Brüder hatten eine engeVerbundenheit zur Natur und eine Neigung zum Detail und zu „Unbedeutenden“ Dingen. Inihren Büchern konnte man Blüten und Blätter finden, die sie von ihren Spaziergängensammelten. Die Schwester vom Vater, eine von, Henriette Schlemmer, unterrichtete die Brüderals erste. Eingeschult wurden sie danach zu Zinkahn, von dem sie nicht so begeistert waren. Vonihm lernten sie nur aufmerksam zu sein und das man fleißig sein muss. 6Nach dem Abschluss begannen die Brüder ihr Jurastudium, erst Jacob, ein Jahr danach folge ihmauch sein jüngerer Bruder Wilhelm. Da ihr Vater Jurist war, war dass die logische Konsequenz.4Gast, Wolfgang: Literatur Verfilmung, C.C. Buchners Verlag, Bamberg, 1993. Seite 7-18.Lemmer, Manfred: Die Brüder Grimm, 3. neubearbeitete Auflage, Leipzig, 1985, Seite 5.6Ebda., Seite 6.5
Die Studienjahre in Marburg waren für die Brüder besonders geprägt, da sie somit in denHeidelberger Kreis integriert wurden und ihr Professor Friedrich Carl von Savigny machte dieBrüder bekannt mit der Literatur der Romantik. Bekannte Schriftsteller wie Achim von Arnimund Clemens Brentano, wie auch Gottfried Herder hatten großen Einfluss auf die Dichtung derBrüder, welche 1806 begannen ihre ersten Sagen zu sammeln und anschließend 1812. die ersteAusgabe „Kinder- und Hausmärchen“ erschien.Ihre Mutter starb 1808. Jacobs Tätigkeit war als Privatbibliothekar eines westfälischen Königs.Jahre später waren beide beschäftigt in einer Bibliothek in Kassel und widmeten ihre ganzAufmerksamkeit des deutschen Studiums im Altertum. 1819 erhielten beide Brüder ihrEhrendoktorat an den Universitäten in Berlin und Breslau. 1825 heiratete Wilhelm DorotheaWild. Sie hatten drei Kinder zusammen – Sohn Hermann, geb. 6. Januar, Sohn Rudolf, geb. 31.März und Tochter Auguste, geb. 21. August. Sie arbeiteten zusammen an der Verfassung des„Deutschen Wörterbuches“, mit welchem sie sich übers Wasser hielten. Sie erhielten einAngebot in Berlin, an der Akademie der Wissenschaften, und wo sie dann 1841 umgezogen sindund dort bis zum Rest ihres Lebens blieben. Der jüngere der Brüder, Wilhelm starb als erster1859 und vier Jahre später starb auch Jacob, in Berlin. 7Volkert, Catarina. Die Brüder Grimm. Märchensammler. r-grimm.html#kap2, 22.09.2014.7
Abb.: Wilhelm und Jacob Grimm83.2. WerkeDie Brüder Grimm waren bekannt und sind weltweit bekannt als „Kinder und Märchensammler“Ihre wichtigsten Werke sind: Über den Altdeutschen Meistergesang, Jacob Grimm, 1811 Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen, Wilhelm Grimm, 1811 Hildebrandslied und Wessobrunner Gebet, Jacob und Wilhelm Grimm, 1812 Kinder- und Hausmärchen, gesammelt durch die Brüder Grimm, 1812 Deutsche Sagen, (gesammelt durch die Brüder Grimm, 1816/1818 Deutsche Grammatik, Jacob Grimm, 1819 Über deutsche Runen, Wilhelm Grimm, 1821 Deutsche Rechtsaltertümer, Jacob Grimm, 1828Schwarz, Silvio. Brüder Grimm. Werk und Wirkung. https://www.grimm-zentrum.huberlin.de/wer waren jacob und wilhelm grimm. 05.10.2014.8
Die deutsche Heldensage. Wilhelm Grimm, 1829 Deutsche Mythologie, Jacob Grimm, 1832 Reinhart Fuchs, Jacob Grimm, 1834 Deutsches Wörterbuch, Band 1, Jacob und Wilhelm Grimm, 1854 94. Zum Märchen „Hänsel und Gretel“4.1. Entstehung und AufbauDas Märchen „Hänsel und Gretel“ veröffentlichten die beiden zusammen in ihrer Kinder undHausmärchensammlung.Das Märchen ist eine sehr kurz geschriebene Geschichte, welche großes Ansehen bei Kinder undErwachsenen erlebte. Es ist ein fester Bestandteil der Weltliteratur und als Gattung. Die BrüderGrimm haben jahrelang ihre Märchen von der ihnen befreundeten Familie Wild und Hasenpflugaufgeschrieben, welche eigentlich für das publizistische Vorhaben von Clemens Brentanovorgesehen war. Nachdem dieser keine geplanten Anstalten hatte für die Romane, entschlossensie die Brüder diese zu publizieren. Die gesammelten Abschriften dienten als Vorlage für dieVeröffentlichungen des Märchenbuches.10Die Handlung des Märchens spielt sich in ein paar Tagen ab, mit einem glücklichen Ende. Esgibt keinen Ich Erzähler. Es hat eine eigene Grundlage, bzw. ist nicht übernommen von einemanderen Werk. In den meisten Märchen aus dieser Sammlung, beachtet man die gleichen Motive,die sich durch viele Märchen wiederholen, in verschiedener Art und Weise. Diese stellenverschiedene Bedeutungen dar. Da diese kürzer gefasst sind, muss der Autor mehr Phantasieund Kreativität einsetzen, um nicht von der Bedeutung abzuweichen. Eines der Motive, welchesauch als Märchensymbole angesehen wird, ist zum Beispiel die Hexe. Diese erscheint fast immerund ist die Vertreterin der Bösen, des Schlechten.Hofeditz, Carmen. Wer waren Jacob und Wilhelm Grimm? Wissenschaftler und auch Namensgeber des rk#mainarea. 02.10.2014.10Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, Gesellschaftswissenschaften: Jacob und WilhelmGrimm, Vortäge, Akademie-Verlag Berlin. 1985, Seite 56.9
Die Personenzahl ist weniger, jedoch spielt jede Person eine große und bedeutende Rolle für dasWerk, sprich Gut und Böse. Dieses ist auch durch ihre Handlungen durchschaubar. Durch dieganze Handlung behalten sie diese Rolle, weichen nicht davon ab. Da es sich um ein Märchenhandelt, ist die Handlung nicht vollkommen realistisch, eher geteilt. Tiere sprechen mit Leuten,Kinder verbrennen Hexen ect. Es gibt zeitgemäße Elemente, aber dominant sind eher Zauberoder Wunderelemente. Da diese nicht zu viel eingesetzt werden, bleibt es dem Genre bestehend.Das Märchen kann in drei Abschnitte eingeteilt werden. Am Anfang herrscht in dem MärchenArmut, die auch gekennzeichnet wird durch die Bosheit der Mutter. Die Haupthandlung findet inder Mitte der Erzählung statt, wo die zwei Haupt Protagonisten ihre Rolle spielen und amSchluss das glückliche Ende. Die Handlung ist spannend. Jeder Schritt bzw. jede Handlung istwichtig für den weiteren Verlauf der Handlung. Man sieht keine persönlichen Merkmale derAutoren, es hat keine Spuren aus ihrem persönlichen Leben. Man kann sich beim Lesen, gut indie Handlung mitintegrieren.Die Erzählzeit und die erzählte Zeit decken sich nicht so gut, da die Handlung sich in ein paarTagen abspielt und dass Buch in ein paar Minuten zu lesen ist. Es ist schnell und gut lesbar undgut verständlich, besonders für die jüngeren. Es werden keine Fachbegriffe oder Termini benutzt,so dass es dem Leser das Verstehen nicht erschwert. Es ist nicht in Kapitel geteilt, sondern allesaus einem geschrieben.4.2. Handlung des RomansIn einem großen Wald wohnte eine arme Familie. Vater, Mutter, der Junge Hänsel und seineSchwester Gretel. Der Vater war Holzhacker. Er hatte nicht so viel Arbeit und hielt seine kleineFamilie sehr schwer übers Wasser. Sie hatten kaum mehr zum täglichen Brot„Er hatte wenig zu beißen und zu brechen, und einmal, als große Teuerung ins Land kamm,konnte er auch das täglich Brot nicht mehr schaffen.“ 11Brüder Grimm, Ausgewählte Kinder- und Hausmärchen. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Stuttgart: Reclam.1980. Seite 52.11
Der Vater saß Abend im Häuschen und machte sich große Sorgen, wältze sich herum undseufzte. Er sagte zu seiner Frau:„Was soll aus uns werden? Wie können wir unsere armen Kinder ernähren, da wir für uns selbstnichts mehr haben?“ 12Seine Frau hatte schon eine Lösung. Sie sagt dass sie morgen in der Frühe mit den Kindernzusammen in den Wald hinausgehen, und zwar dort, wo er am dicksten ist. Danach sie denKindern ein Feuer machen, ihnen noch ein Stückchen Brot geben, sie sich dann an ihre Arbeitmachen und die Kinder alleine hinterlassen sollen im Wald.„ wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wals führen, wo er am dickstenist: da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehenwir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht nach Haus, und wir sind sielos.“13Der Vater ist damit nicht einverstanden, er kann es nicht über das Herz bringen, seine Kinderalleine im Wald zurückzulassen. Er hatte Angst das wilde Tiere kommen würden und siezerreißen würden.„O du Narr“, sagte sie, „dann müssen wir alles viere Hungers sterben, du kannst nur die Bretterfür die Bretter für die Särge hobelen“, und ließ ihm keine Ruhe, bis er einwiligte.14Der arme Mann sagte, dass ihn die Kinder doch dauerten. Die zwei Kinder hörten alles mit undkonnten vor Hunger auch nicht einschlafen, da sie gehört hatten, was die Stiefmutter zu demVater gesagt hatte. Gretel weinte bittere Tränen und sagte zu Hänsel das es um sie geschehen sei.Hänsel beruhigte sie und sagt dass er sie ihnen schon helfen wird. Als die Eltern eingeschlafenwaren, stand Hänsel auf und zog sein Röcklein an, machte die Untertüre auf und schlich sichhinaus. Vor dem Haus lagen Kieselsteine, die besonders glänzten da der Mond ganz hell schien.Hänsel steckte so viele Kieselsteine in sein Rocktäschchen, als nur hineinwollten. Er ging wiederzurück ins Häuschen zu Gretel und sagte zu ihr:„Sei getrost, liebes Schwesterchen, und schlaf nur ruhig ein, Gott wird uns nicht verlassen“. 1512Ebda., Seite 52.Ebda., Seite 53.14Ebda., Seite 53.15Brüder Grimm, Ausgewählte Kinder- und Hausmärchen. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Stuttgart: Reclam.1980. Seite 53.13
Hänsel legte sich wieder in sein Bett.Bevor die Sonne aufging, kam die Schwiegermutter und weckte die Kinder wach. Siebezeichnete sich als Faulenzer und sagte dass sie in den Wald gehen wollen. Jeder von ihnenbekam sein Stückchen Brot für den Mittag. Sie sagte ihnen, dass sie es nicht vor Mittag aufessensollen, da sie weiter nichts mehr bekommen werden. Gretel nahm unter die Schürze das Brotweil Hänsel die Kieselsteine in seiner Tasche hatte. Alle gingen in den Wald. Nach ein paarSchritten, drehte sich Hänsel immer wieder um und schaute zurück auf das Häuschen, er machtedass immer wieder und wieder. Der Vater fragte ihn warum er sich die ganze umdrehte, sagte ersolle seine Beine nicht vergessen. Hänsel sagt, dass er sich nach seinem weißen Kätzchen sehnte,es sitze auf dem Dach und will ihm ade sagen.„Narr, das ist dein Kätzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint.“16Hänsel sah aber gar nicht nach dem Kätzchen, sondern sah nach den blanken Kieselsteinen die erauf den Weg geworfen hatte.Als sie schon mitten im Wald angekommen waren, sagte der Vater dass sie nun Holz sammelnsollen, damit er ein Feuer anmachen kann, damit sie nicht frieren. Hänsel und Gretel sammelteneinen kleinen Berg an Holz ein. Als das Feuer angezündet war und das Reisig brannte, sagte dieStiefmutter:„Nun legt euch ans Feuer, ihr Kinder, und ruht euch aus, wir gehen in den Wald und heuenHolz. Wenn wir fertig sind, kommen wir wieder und holen euch ab.“17Hänsel und Gretel saßen am Feuer und als es Mittag war, aßen sie jeder ihr Stück Brot. Da siedie Schläge der Holzaxt hörten, dachten sie dass ihr Vater in der Nähe war. Die Kinder wusstennicht dass es nicht die Schläge einer Holzaxt waren, sondern ein Ast der an einen dürren Baumgebunden war und den der Wind hin und her schlug. Da die beiden Kinder so lange dortgesessen hatten, waren sie schon müde und ihre Augen fielen vor Müdigkeit zusammen. Sieschliefen fest ein. Es war schon finstere Nacht, als sich endlich erwachten. Gretel weinte undfragte wie sie aus dem Wald kommen sollen.„Wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist, dann wollen wir den Weg schonfinden.!181617Ebda.,Seite 54.Ebda., Seite 54.
Hänsel aber tröstete sie: “Wart nur ein Weilchen.“Abb.: Hänsel und Gretel19Tröstet Hänsel Gretel. Als der Mond aufgestiegen war, nahm Hänsel Gretel an die Hand und siefolgten den Kieselsteinen, die wie neu geschlagenne Balzen schimmerten und ihnen den Wegsomit zeigten. Als sie die ganze Nacht durchgingen, kamen sie am anbrechenden Tag wiederzum Haus ihres Vaters an. Als sie an die Tür klopften, machte ihnen die Schwiegermutter aufund sagte zu ihnen:„Ihr bösen Kinder, was habt ihr so lange im Walde geschlafen, wir haben geglaubt, ihr wolltetgar nicht wiederkommen.“20Als der Vater die Kinder sah, freute er sich, da es ihm zu Herzen ging, dass er sie zurückgelassen hatte.Nicht viel Zeit verging und es herschte wieder Not in allen Ecken im Hause. Eines Abendshörten die Kinder wie die Mutter zu dem Vater im Bette sagte:„Alles ist wieder aufgezehrt, wir haben noch einen halben Laib Brot, hernach hat das Lied einEnde. Die Kinder müssen fort, wir wollen sie tiefer in den Wald hineinführen, damit sie den Wegnicht wieder herausfinden; es ist sonst keine Rettung für uns.“21Brüder Grimm, Ausgewählte Kinder- und Hausmärchen. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Stuttgart: Reclam.1980. Seite 54.19Der Garten im Brunnen. http://www.labbe.de/lesekorb/index.asp?themaid 71&titelid 134. 04.10.2014.20Ebda., Seite 55.18
Dem Mann fiel es schwer ums Herz und er dachte sich, dass es doch besser wäre wenn man denletzten Bissen mit seinen Kindern teilt aber die Frau blieb stur und wollte nicht auf ihn hören. Siemeinte wenn er beim ersten Malnachgelassen hat, muss er es auch beim zweiten Malnachlassen.Wer A sagt, muß auch B sagen, und weil er das erstemal nachgegeben hatte, so mußte er es auchzum zweitenmal. 22Da die Kinder nicht schliefen, hatten sie gehört was die Alten besprochen hatten. Als die Alteneinschliefen, stand Hänsel wieder auf und wollte sich hinausschleichen, um wieder dieKieselsteine einzusammeln. Jedoch, die Frau hatte die Tür abgeschlossen und Hänsel konnte sichnicht rausschleichen. Er tröstet seine Schwester trotzdem:„Weine nicht, Gretel, und schlaf nur ruhig, der liebe Gott wird uns schon helfen.“23In der Frühe holte die Frau wieder die Kinder aus dem Bett. Jeder bekam sein Stückchen Brot,das war jedoch viel kleiner als das letzte Mal. Als sie in den Wald gingen, bröckelte Hänsel dasBrötchen in seiner Tasche, blieb oft stehen und warf ein Bröcklein auf die Erde. Der Vater fragteihn warum er stehen blieb und sich umguckte, er solle seinen Weg gehen.„Ich sehe nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir ade sagen“24„Narr“, sagte die Frau, „das ist dein Täubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf denSchornstein oben scheint.“25Nach und nach warf Hänsel alle Bröcklein auf den Weg.Die Kinder wurden von der Frau immer weiter in den Wald geführt, wo sie noch nie gewesenwaren. Es wurde wieder ein großes Feuer angemacht, die Mutter sagte nun:„Bleibt nur da sitzen, ihr Kinder, und wenn ihr müde seid, könnt ihr ein wenig schlafen: wirgehen in den Wald und hauen Holz, und abends, wenn wir fertig sind, kommen wir und holeneuch ab.“26Brüder Grimm, Ausgewählte Kinder- und Hausmärchen. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Stuttgart: Reclam.1980. Seite 56.22Ebda., Seite 56.23Ebda., Seite 56.24Ebda., Seite 56.25Ebda., Seite 56.21
Als der Mittag kam, aßen die Kinder das Brot. Gretel teilte ihr Brot mit Hänsel, da dieser seinBrot auf dem Weg ge
„Hänsel und Gretel“ und der gleichnamigen Verfilmung von Tommy Wirkola bearbeitet. Das Buch wurde im Jahre 18121 veröffentlicht und die Verfilmung im Jahre 2013 publiziert.2 Die Protagonisten zeigen in beiden Werken die positive Weltordnung, welche dominant ist. Die Geschwisterliebe und der Familienzusammenhalt stehen im Vordergrund.