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Leitfaden„Betriebliches Gesundheitsmanagement –in 6 Schritten zum Erfolg“Björn WegnerUnfallkasse des BundesWeserstraße 4726382 WilhelmshavenTel.: 04421-407 [email protected]
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementInhaltsverzeichnisVorwort – Veränderungen in der Arbeitswelt.2Schritt 1: Ziele & Strategien .2Schritt 2: Strukturen schaffen.5Schritt 3: Situation analysieren.7Schritt 4: Feinziele festlegen .9Schritt 5: Maßnahmen entwickeln und umsetzen.9Schritt 6: Evaluation & kontinuierliche Verbesserung . 11Unterstützungsangebote der Unfallkasse des Bundes. 12Begriffe & Definitionen . 12Leitfaden1
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementVorwort – Veränderungen in der ArbeitsweltNicht nur die Wirtschaft, auch der Bundesdienst unterliegt dem Wandel der Arbeitswelt.Beständige Einsparungen organisatorische Veränderungen sind an der Tagesordnung. Arbeitsanforderungen verändern sich rasant und mit ihnen die Erwartungen, die an die Beschäftigten gestellt werden. Die zunehmende Technisierung und die Digitalisierung der Arbeit verstärken diese Tendenzen. Lebenslanges Lernen ist längst ein Muss für alle Beteiligten.Parallel dazu werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer älter. Eine besondere Herausforderung, der wir uns systematisch stellen müssen.Die Schlüsselwörter sind Veränderungsfähigkeit und Veränderungsbereitschaft – und dasumfasst die Betriebe und deren Beschäftigte.Diese Entwicklungen führen häufig zu Überforderung von Beschäftigten und Führungskräften. Die Folgen sind Frustration und Demotivation, Leistungsabfall und Krankheit.Das muss nicht sein: Das Betriebliche Gesundheitsmanagement bietet die Möglichkeit, Arbeit, mit ihren Herausforderungen und Veränderungsprozessen, gewinnbringend für denBetrieb und seine Beschäftigten zu gestalten. BGM setzt sich dabei grundsätzlich mit zweiFragen auseinander:(1)Was hemmt, demotiviert, frustriert, macht krank?(2)Was fördert, motiviert, schafft Arbeitszufriedenheit, hält gesund?Unser Leitfaden „Betriebliches Gesundheitsmanagement – in 6 Schritten zum Erfolg“ hilftIhnen dabei, den für Sie und Ihren Betrieb richtigen Weg zu mehr Gesundheit zu finden.Schritt 1: Ziele & StrategienAm Anfang jeden Weges steht das Ziel – legen Sie fest, warum Sie Betriebliches Gesundheitsmanagement einführen wollen. Welche Ziele verfolgen Sie?Erst danach können Sie Ihre Strategie entwickeln und entscheiden, ob der Weg des BGMfür Sie der richtige ist und Sie Ihren Zielen näher bringen kann.Was will BGM erreichen?BGM fördert die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft Ihrer Beschäftigten und somitIhres Betriebes.Leitfaden2
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementSie identifizieren und beeinflussen die Treiber für Motivation und Demotivation, für Gesundheit und Krankheit, Erfolg und Misserfolg. Ziel ist es, die Arbeit selbst gesünder zu gestaltensowie die Bewältigungsmöglichkeiten, Widerstandsressourcen und Kompetenzen der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken. BGM wirkt auf die betrieblichen Rahmenbedingungen und auf die Beschäftigten selber. Es ist somit verhältnis- und verhaltensorientiert.Ziele im BGMOrientieren Sie die Ziele Ihres BGM an den strategischen Zielen in Ihrem Haus.Ziele im Betrieblichen Gesundheitsmanagement können in harte und weiche Zielkriterienunterschieden werden.Beispiele für harte Zielkriterien:Fluktuation, Frühberentung, Berufskrankheiten, Unfallstatistiken, Fehlzeiten, Produktivität,Qualität.Beispiele für weiche Zielkriterien:Mitarbeiterzufriedenheit, Wohlbefinden, Motivation, Identifikation, Betriebsklima.Wichtig ist, dass Ihre Ziele messbar, realistisch sowie allgemein bekannt und akzeptiert sind.Sonst wird es Ihnen in der Folge nicht gelingen, die notwendigen Maßnahmen durch- undumzusetzen.Handlungsfelder im BGMUm die gesetzten Ziele zu erreichen ist es notwendig, Ihren Betrieb ganzheitlich zu betrachten.Hier finden Sie die Palette der Handlungsfelder des Betrieblichen Gesundheitsmanagements: Unternehmenskultur & Werte Führung Betriebsklima Arbeitsorganisation Arbeitsplatz/ -umgebung Arbeitsaufgabe Arbeitsmittel/ -stoffe Handlungskompetenz EntwicklungsmöglichkeitenLeitfaden3
Stand 12.05.2009Betriebliches Gesundheitsmanagement Unterstützungsprozesse (Betriebliche Gesundheitsförderung, BetrieblichesEingliederungsmanagement, Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, Vorsorgeuntersuchungen, etc.) Gesundheitszustand GesundheitsverhaltenBGM als ganzheitliche StrategieLenken Sie die Strategie Ihres BGM immer in zwei Richtungen:1. Präventive Strategien: Konzentrieren Sie sich auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die anwesend, gesund und/ oder motiviert sind.Diese Kolleginnen und Kollegen bilden das Rückrad Ihres Betriebes und sichern Ihnen den Erfolg im Jetzt und in der Zukunft.2. Korrektive Strategien: Kümmern Sie sich auch um die Beschäftigten die abwesend,krank und/ oder demotiviert sind.Verknüpfen Sie also die korrektiven Strategien des Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) und des Fehlzeitenmanagement (FZM) mit den präventiven Ansätzen des Arbeitsschutzes (AS) und der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Beziehen Sie vorallem auch die Personal- und Organisationsentwicklung (PE & OE) in Ihre Strategie mit ein.Betriebliche GesundheitsstrategieZwei notwendige Wege zu Gesundheitabwesend6%BEM / FZManwesend94%GesundheitBGF / ASPE / OEkorrektivesVorgehenArbeitsschutz und PräventionLeitfadenpräventivesVorgehenBGM Zugangswege/November 084
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementNur das Zusammenspiel aller betrieblichen Strategien bringt Sie auf die Erfolgsspur. FührenSie die innerbetrieblichen Bereiche zusammen, die Einfluss auf die Gestaltung der Arbeithaben. Ohne Einbindung der beteiligten und betroffenen Bereiche ist kein ganzheitlichesBGM möglich. Mit Betrieblicher Gesundheitsförderung allein können Sie z.B. Faktoren wieAbwesenheitsquote, Arbeitszufriedenheit, Motivation kaum beeinflussen.Betriebliches GesundheitsmanagementBetriebliche Strategien cklungArbeitsschutzFehlzeiten-Integration managementOrganisations-entwicklungArbeitsschutz und PräventionEingliederungsmanagementBGM ganzheitliche Strategie/November 08Achtung Erfolgsfaktor: Die oberste Führung unterstützt das BGM und bekennt sich öffentlich zu den Zielen und Aktivitäten.Schritt 2: Strukturen schaffenWie in Punkt (1) „Ziele & Strategie“ beschrieben, ist es für den Erfolg des BGM entscheidend, dass Sie die innerbetrieblichen Bereiche zusammenzuführen, die Einfluss auf die Gestaltung der Arbeit haben.Gründen Sie hierzu ein Steuerungsgremium (Arbeitskreis Gesundheit – AKG), mit einer fürdas BGM verantwortlichen Person:Leitfaden5
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementArbeitskreis GesundheitSteuerungsgremiumverantwortliche PersonPersonalratLeitung/ dheitGesundheitPersonalabteilungggf. OrganisationsentwicklungBetriebsarzt2 bis 4 Vertreter der MA(z.B. Gleichstellungsbeauftragte)Arbeitsschutz und PräventionBGM Arbeitskreis Gesundheit/November 08Im Arbeitskreis Gesundheit haben Sie folgende Aufgaben: steuern Sie die Aktivitäten des BGM (planen, durchführen, kontrollieren undverbessern) informieren Sie alle Betriebsteile, von der Pforte bis zur obersten Leitung, über das BGM schaffen Sie Möglichkeiten für Führungskräfte und Mitarbeiter sich zu beteiligen (z.B. durch Befragungen, Workshops und Gesundheitszirkel sowie imSteuerungsgremium) vernetzen Sie sich mit anderen Bereichen und Arbeitsgruppen (z.B. Arbeitsschutzausschuss, Betriebliches Eingliederungsmanagement, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung, Beschaffung, etc.)Punktuell können Sie sich als Steuerungsgremium auch von einem externen Berater, derUnfallkasse des Bundes oder einer Krankenkasse unterstützen lassen.Achtung Erfolgsfaktor: Stellen Sie sicher, dass der verantwortlichen Person, bzw. demSteuerungsgremium die notwendigen Ressourcen (zeitlich, personell, finanziell, materiell)zur Umsetzung des BGM zur Verfügung stehen.Leitfaden6
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementSchritt 3: Situation analysieren„Wenn Du es nicht messen kannst, kannst Du es nicht managen.“ (Peter F. Drucker)Bestimmen Sie mit einer gesicherten Analyse wo Ihr Betrieb aktuell steht. Wo liegen IhreHunde begraben? Decken Sie Ihre Stärken und Potentiale auf. Nur so können Sie denHandlungsbedarf festlegen, der Sie zielgerichtet und effizient auf den richtigen Weg bringt.Grundsätzlich lässt sich in 4 Analyseverfahren unterscheiden:1. quantitative objektive Verfahren (Fehlzeitenanalyse, Altersstrukturanalyse, Unfallstatistiken, Gesundheitsbericht der GKV)2. qualitative objektive Verfahren (Gefährdungsbeurteilungen, Arbeitsplatzanalysen, arbeitsmedizinische Untersuchungen)3. quantitative subjektive Verfahren (Mitarbeiterbefragung)4. qualitative subjektive Verfahren (Gesundheitszirkel mit Mitarbeitern und Führungskräften, Einzelinterviews)Verlassen Sie sich bei Ihrer Analyse nicht auf ein Instrument alleine. Kombinieren Sie mehrere Analyseverfahren miteinander, um eine möglichst aussagekräftige Datenbasis zu erhalten.In der Praxis hat sich eine Verknüpfung aus diesen vier Analyseinstrumenten bewährt:GesundheitsanalysenAusgewählte AnalyseinstrumenteFehlzeitenanalyse (quantitativ objektives Verfahren)Gefährdungsbeurteilung (qualitativ objektives Verfahren)Mitarbeiterbefragung (quantitativ subjektives Verfahren)Gesundheitszirkel (qualitativ subjektives Verfahren)Arbeitsschutz und PräventionLeitfadenBGM Analyseinstrumente/November 087
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementKurz-Beschreibung der ausgewählten hreibungChancenGrenzenAnalyse der Fehlzei- welche Beschäftigten keine Aussagekrafttendaten(-gruppen) sind wann, über die Ursachen derwie lange und wie oftAbwesenheitnicht anwesend keine Ableitung vonMaßnahmen möglichBeurteilung der für Beurteilung des Beanspruchungendie Beschäftigten mit Arbeitssystemsder Beschäftigten werihrer Arbeit verbun- Erste Hinweise aufden kaum erhobendenen GefährdungBelastungsschwer weiche Faktorenund Festlegung, wel- punktewerden kaum erfasstche Maßnahmen des Ableiten erster Maß- ZusammenhangsArbeitsschutzes ernahmenanalysen sind nichtforderlich sind (§5möglich (Ursache –ArSchG)Wirkung)Schriftlich oder online Beurteilung der Je nach Beschäftigdurchgeführte Befra- Arbeitsbedingungentenzahl hohe Kostengung der Beschäftig- aus Sicht der Beschäf- Oft noch keine vollten.tigtenständige Beschreibung Erfassung von weider aufgedecktenchen FaktorenProblemfelder möglich Erstellung von Zu- Maßnahmen sindsammenhangsanalynicht immer direkt absenleitbar Beteiligung der BeschäftigtenMitarbeiterworkshops Beteiligung der Be- Großer organisatorizur Beschreibungschäftigtenscher und zeitlichervon Problemfeldern Detaillierte Beschrei- Aufwandund Entwicklung von bung der Problemfel- Ohne VoranalyseLösungsmöglichkei- der(z.B. Mitarbeiterbefraten.gung) ist es schwer, Entwicklung praxisdie entscheidendennaher LösungsmögProblemfelder aufzulichkeiten Hohe Akzeptanz der deckenentwickelten LösungenWerten Sie Ihre Ergebnisse, soweit es der Datenschutz zulässt, zielgruppenspezifisch aus.Um verwertbare Ergebnisse zu bekommen, sollten Sie besonders diese Kategorien berücksichtigen:Leitfaden Alter Geschlecht Abteilung/ Tätigkeit8
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementWeitere Kategorien könnten z.B. Führungsverantwortung, Laufbahngruppe, Statusgruppe,Vollzeit/ Teilzeit sein.Achtung Erfolgsfaktor: Informieren Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor der Analyse über Inhalt, Ziel und die Handhabung des Datenschutzes und stellen Sie sicher, dass dieErgebnisse den Beschäftigten zeitnah und vollständig mitgeteilt werden.Schritt 4: Feinziele festlegenLassen Sie nach der Analyse Ihre Ziele nicht aus den Augen.Bewerten und priorisieren Sie den Handlungsbedarf, der sich aus der Analyse ergeben hat,unter Berücksichtigung Ihrer Ziele.Bevor Sie Maßnamen planen und durchführen, sollten Sie messbare und terminierte Feinziele festlegen, die Sie mit Ihren Aktivitäten erreichen wollen. Entscheiden Sie also erst wohin Sie wollen und überlegen dann, auf welchen Wegen Sie Ihre Ziele erreichen können.Beispiele aus denen Feinziele abgeleitet werden können:Verbesserung der Arbeitsorganisation (z.B. transparentere Kommunikation, Erweiterung derHandlungsspielräume), Mitarbeiterzufriedenheit mit umgesetzten Maßnahmen (z.B. Gesundheitskursen), Umsetzung von Maßnahmen generell (z.B. Gründung und regelmäßigesTreffen eines Arbeitskreises Gesundheit; Durchführung von Führungskräfteschulungen),Teilnahmequoten von Veranstaltungen, Beseitigung oder Verringerung von Gefährdungen(z.B. Reduktion der Lärmbelastung).Schritt 5: Maßnahmen entwickeln und umsetzenWenn nicht jetzt, wann dann?Leiten Sie Ihre Maßnahmen auf Grundlage Ihrer gesicherten Analyseergebnisse und IhrerZiele ab.Grundsätzlich lassen sich Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement in diezwei Säulen Verhältnis- und Verhaltensprävention einteilen.Leitfaden9
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementAbleiten von Maßnahmen2 Ansatzpunkte der tionArbeitgeberschafft r/ / - umfeldArbeitsmittel/ -stoffegesunde unterstütztweitergebildetArbeitsschutz und PräventionBGM Maßnahmen/November 08Überlegen Sie zunächst, wie Sie durch verhältnispräventive Maßnahmen, den Rahmen derArbeit gesünder gestalten können; auch wenn es Ihnen nicht möglich ist, ein vollkommensicheres, gesundes und gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld zu schaffen.Sollten verhältnisorientierte Maßnahmen nicht ausreichen oder nicht umsetzbar sein, entwickeln Sie verhaltensorientierte Interventionen. Diese sollen die Beschäftigten dabei unterstützen, den auf sie einwirkenden Belastungen Widerstandsressourcen entgegenzusetzen,bzw. Ihre Gesundheit zufördern.Am Effektivsten sind Kombinationen aus verhältnis- und verhaltensorientierten Maßnahmen.Entscheiden Sie zudem, ob Ihre Maßnahmen für alle Beschäftigten vorgesehen sind oderspeziell für eine bestimmte Zielgruppe angeboten werden sollen.Häufig werden, sowohl verhaltens- als auch verhältnisorientierte Interventionen, für eine bestimmte Zielgruppe maßgeschneidert, in der besonderer Handlungsbedarf besteht; Zielgruppen könnten besonders junge oder alte Beschäftigte, Führungskräfte oder besondersbelastete Arbeitsbereiche sein.Die Umsetzbarkeit möglicher Maßnahmen können Sie nach folgenden Kriterien diskutieren:Leitfaden Erwarteter Ressourceneinsatz erwarteter Nutzen zur Zielerreichung Störung des Betriebsablaufes Akzeptanz bei Beschäftigten und Führungskräften10
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementAchtung Erfolgsfaktor: Beziehen Sie die betroffenen Bereiche mit ihren Führungskräftenund Beschäftigten in die Maßnahmenplanung mit ein.Schritt 6: Evaluation & kontinuierliche VerbesserungWas bringt uns das eigentlich? Sind wir auf dem richtigen Weg? Sind unsere Maßnahmeneffektiv? Wo können wir uns verbessern?Ohne regelmäßige Evaluation tappen Sie im Dunkeln und können sich nur auf die zwei großen Bs verlassen: Buschfunk und Bauchgefühl. Diese rechtfertigen aber nur selten den notwendigen Ressourceneinsatz. Eine systematische kontinuierliche Weiterentwicklung desBGM ist somit ohne Evaluation kaum möglich.Evaluieren Sie Ihr BGM möglichst auf drei Ebenen: Strukturqualität: Haben Sie die notwendigen Strukturen und Voraussetzungengeschaffen, um Ihre Ziele erreichbar zu machen? Prozessqualität: Sind Ihre Aktivitäten reibungslos und wie geplant umgesetztworden? Ergebnisqualität: Haben Sie Ihre Ziele erreicht, bzw. wie hoch ist der Zielerreichungsgrad?Mit der Prüfliste „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, in der Handlungshilfe zur Gefährdungsbeurteilung, lässt sich die Struktur- und Prozessqualität Ihres BGM beurteilen. MehrInformationen zur Handlungshilfe erhalten Sie auf unserer Internetseite unter http://www.ukbund.de.Leiten Sie auf der Grundlage Ihrer Evaluation Verbesserungsvorschläge und neue Handlungsfelder ab.Achtung Erfolgsfaktor: Begrenzen Sie die Evaluation auf ein sinnvolles Maß.„Die Forderung nach Exzellenz hat einen leer laufenden Betrieb aus Antrag, Begutachtungund Evaluierung hervorgebracht, der inzwischen mehr Zeit der hellen Köpfe verschlingendürfte, als er Erkenntnisgewinn einbringt.“ (Jens Bisky) – evaluieren Sie sich nicht zu Tode.Leitfaden11
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementUnterstützungsangebote der Unfallkasse des BundesUnser Unterstützungsangebot für Sie finden Sie auf unseren Internetseiten http://www.ukbund.de unter dem Pfad „Arbeits- und Gesundheitsschutz“, „“Gesundheitsförderung“.Hier finden Sie mehr Informationen zu unserem Beratungsangebot, unseren Projekten, Informationsblätter, Checklisten oder unserer Mitarbeiterbefragung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement.Begriffe & DefinitionenWer weiß nicht gerne, wovon er spricht?Um ein wenig Licht in den Dschungel der Fachbegriffe zu bekommen, finden Sie hier dieDefinitionen zu den wichtigsten Begriffen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sowiederen Abkürzungen: Gesundheit Gesundheitsförderung (Gf) Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) Management Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Fehlzeitenmanagement (FZM) Verhaltensprävention VerhältnispräventionGesundheitZur „Gesundheit“ existieren eine Vielzahl verschiedener Definitionen. Die am häufigstenverwendete ist die der Weltgesundheitsorganisation (WHO):Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialenWohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.(Quelle: WHO vom 22. Juli 1946)Leitfaden12
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementGesundheitsförderung (Gf)Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß anSelbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrerGesundheit zu befähigen.Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist esnotwendig, dass sowohl einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. sieverändern können.(Quelle: Ottawa-Charta der WHO, 1996)Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.Dies kann durch eine Verknüpfung folgender Ansätze erreicht werden: Verbesserung der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbedingungen Förderung einer aktiven Mitarbeiterbeteiligung Stärkung persönlicher Kompetenzen(Quelle: Luxemburger Deklaration, 1997)ManagementManagement beinhaltet das systematische und zielorientierte Führen von Organisationen,Personen und Abläufen.Es bildet den Rahmen, der es den Führungskräften ermöglicht, ihre Führungsfunktion auszufüllen.Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die systematische, zielorientierte undkontinuierliche Steuerung aller betrieblichen Prozesse, mit dem Ziel Gesundheit, Leistungund Erfolg für den Betrieb und alle seine Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.Wegner & Hetmeier 2008Leitfaden13
Stand 12.05.2009Betriebliches GesundheitsmanagementBetriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)Das Betriebliche Eingliederungsmanagement hat zum Ziel, Arbeitsunfähigkeit zu überwinden, erneuter Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen und den Arbeitsplatz des betroffenen Beschäftigten zu erhalten.Die Rechtsgrundlage ist § 84 Abs. 2 Sozialgesetzbuch IX.Das BEM ist integraler Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements.(Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen t zielt darauf ab, Abwesenheit systematisch zu erfassen sowie zielgerichtet und mitarbeiterspezifisch zu behandeln, um Anwesenheitszeiten von Beschäftigtenim Unternehmen zu erhöhen und zu tierte Maßnahmen haben zum Ziel gesundheitsgerechte Verhaltensweisenzu fördern. Sie beinhalten sowohl Information und Aufklärung, als auch die Vermittlung vonBewältigungstechniken und die Förderung von Handlungskompetenzen in der Auseinandersetzung mit konkreten Anforderungen und Belastungen.Beispiele: Beratung am Arbeitsplatz, Seminare, Gesundheitskurse, Workshops, Verhältnisorientierte Maßnahmen zielen auf die Gestaltung gesundheitsförderlicher Strukturen und Rahmenbedingungen z.B. von Arbeitsplatz, Arbeitsmittel, Arbeitsablauf, Arbeitsorganisation und Arbeitsumfeld ab.Leitfaden14
Unser Leitfaden „Betriebliches Gesundheitsmanagement – in 6 Schritten zum Erfolg“ hilft Ihnen dabei, den für Sie und Ihren Betrieb richtigen Weg zu mehr Gesundheit zu finden. Schritt 1: Ziele & Strategien Am Anfang jeden Weges steht das Ziel – legen Sie fe st, warum Sie Betriebliches