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Ausgabe Frühjahr 2021Liebe Leserin, lieber Leser,SELBSTHILFEim 23. Jahr seines Erscheinens und nach nunmehr 15Jahren gleicher Optik haben wir den Rundbrief Gesundheitsförderung - in Anlehnung an das neue Outfit desLandratsamts Ortenaukreis - ein wenig aufgefrischt unddem Online - Gesundheitswegweiser angepasst.Selbsthilfegruppen und CoronaUmgang mit einer schwierigen SituationSelbsthilfegruppen sind in der Pandemie-Situation einewichtige Stütze. Die Anfragen in der Selbsthilfekontaktstelle spiegeln die Notwendigkeit gemeinschaftlicherSelbsthilfe wider, gerade Anfragen zu psychischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen nehmen zu.Wesentlicher sind natürlich die „inneren Werte“, aber dahoffen wir, auch in dieser Ausgabe wichtige und interessante Informationen zusammengestellt zu haben. Einherzlicher Dank geht an alle Einrichtungen, die dazu beigetragen haben, dass der Rundbrief in diesem Frühjahreinen „ordentlichen Umfang“ aufweisen kann.Trotz der Kontaktbeschränkungen versuchen die Gruppen, weiterhin im Austausch zu bleiben. Wo analogeTreffen nicht möglich sind, nutzen einige Selbsthilfegruppen Onlineformate wie Videokonferenzen, Telefongespräche oder schreiben sich gegenseitig Briefe, um miteinander in Kontakt zu bleiben und den Austausch zumindest ein Stück weit aufrechtzuerhalten. Es ist schönzu sehen, wie kreativ und offen die gemeinschaftlicheSelbsthilfe nun ist und versucht sich nicht von der aktuellen Situation unterkriegen zu lassen.Die Pandemie krempelt nach wie vor unser Leben umund wir sind bemüht, uns von den Einschränkungen nichtzu sehr einengen zu lassen. Wandern ist ja eine der Aktivitäten, die - neben dem Radfahren - einen regelrechtenBoom erlebt. Die beiden letzten Seiten des Rundbriefsladen ein, die Schönheit unserer Heimat zu genießen!IhrNatürlich sind aber alle froh, wenn persönliche Treffenstattfinden können. Für viele stellt die Situation eine große Belastung dar, vor allem mit der zunehmenden Dauerder Kontaktbeschränkungen. Selbsthilfegruppen, unabhängig der Thematik, leben von den Kontakten, demAustausch und den Treffen. Fallen diese weg, fehlt vielen auch ein Ort des Rückzugs, des Verständnisses fürdie eigene Situation und der Gemeinschaft. Das ist aktuell eine zusätzliche Herausforderung.Ullrich BöttingerInhalt:SelbsthilfeGesundheit und ArbeitsförderungGesund älter werden1- 23Wir hoffen, dass sobald Treffen wieder möglich sind, diegemeinschaftliche Selbsthilfe an die Zeit vor Corona anknüpfen kann. Gerade hier merken wir, dass der Beratungsbedarf durch die Selbsthilfekontaktstelle deutlichzugenommen hat.3-4Präventionsnetzwerk Ortenaukreis PNO 4 - 5Kommunale GesundheitskonferenzInfos unserer Kooperationspartner5Weitere Infos:Stefanie Mack, Telefon: 0781 805 9771,E-Mail: [email protected] - 151
SELBSTHILFENeue Gesichter in der KontaktstelleStefanie Mack und Jana Schillinger übernehmen Aufgaben der Selbsthilfe-KontaktstelleStefanie Mack und Jana SchillingerSeit Jahresbeginn 2021 ist die Leitung der Kontaktstellefür Selbsthilfegruppen Ortenaukreis neu besetzt. Stefanie Mack übernimmt die Stelle der Koordinatorin und istschon voll und ganz in die Arbeit eingestiegen.NeuigkeitenVeränderungen bei den Ortenauer GruppenFolgende Gruppen freuen sich über neue Interessenten/innen:Die Selbsthilfe ist für sie kein unbekanntes Terrain, dennbereits zuvor hat sie den Praxisteil ihres Dualen Studiums der Sozialen Arbeit in der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen und der Vernetzungsstelle BürgerschaftlichesEngagement des Landratsamt Ortenaukreis absolviert.-Auch in der Assistenzstelle haben sich Änderungen ergeben. Seit Februar 2021 ist Jana Schillinger im Sekretariat der Kontaktstelle tätig.Demenz/ Alzheimer (Betroffene und Angehörige)MobbingEpilepsieEltern mit Kindern in der re Störungen, AngehörigeDiese Selbsthilfegruppen wurden neu gegründet:Als gelernte medizinische Fachangestellte in einer psychiatrischen Praxis konnte Sie auch schon reichlich Erfahrung im Bereich der Selbsthilfe sammeln. Das Teamin der Kontaktstelle ist somit komplett und steht Ihnen zuden gewohnten Sprechzeiten zur Verfügung.-Getrennte/ geschiedene VäterKlimakteriumFolgende Gruppen sind aktuell in der Planung:„Wir freuen uns auf die vielfältige Arbeit in der Selbsthilfekontaktstelle, die Begegnungen und den Austausch mitMenschen, die sich für Selbsthilfe interessieren. Und wirfreuen uns darauf, die bestehenden Selbsthilfegruppenzu unterstützen und mit den unterschiedlichen Institutionen und Netzwerkpartner*innen in der Region zusammen zu arbeiten,“ so die beiden Kolleginnen.-Betroffene von narzisstischem Missbrauchunerfüllter KinderwunschBei Interesse erhalten Sie unter der Telefonnummer0781/805-9771 nähere Informationen.2
GESUNDHEIT UND ARBEITSFÖRDERUNGMultiplikatorenprojekt „Train the Trainer“Ein Schulungsangebot für die Bildungsträger im Ortenaukreismationen und Tipps an ihre Kunden weiterzugeben, wirdihnen dieses kostenfreie Schulungsangebot ermöglicht.Das Projekt „Train the Trainer“ wurde im Jahr 2019 vomAmt für soziale und psychologische Dienste – Fachbereich Öffentlicher Gesundheitsdienst – in Kooperation mitder Kommunalen Arbeitsförderung ins Leben gerufen.Das Angebot richtet sich an Trainer und Trainerinnenvon Bildungsträgern, welche mit von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen im Ortenaukreis arbeiten. Die Arbeitsgruppe „Förderung der Gesundheitskompetenz derBevölkerung“ der Kommunalen Gesundheitskonferenzim Ortenaukreis hat u.a. die arbeitslosen Menschen alswichtige vulnerable Zielgruppe für Maßnahmen im Fokusund unterstützt das Projekt.Im ersten Jahr wurde in den drei Kernbereichen der Gesundheitsförderung geschult: Bewegung, Ernährung undStressbewältigung. Das Angebot fand einen sehr hohenZuspruch und konnte im vergangenen Jahr um ein weiteres Modul „Motivierende Gesprächsführung“, erweitertwerden. Der Schwerpunkt dieses Moduls liegt auf demVerhalten des Menschen und wie Verhaltensveränderungen hervorgerufen werden können. In diesem Jahrwird das Angebot, aufgrund der aktuellen Situation, zumersten Mal ausschließlich in einem online Format ung erweitert.Ziel ist es die Bereiche Arbeitsförderung und Gesundheitsförderung miteinander zu verknüpfen und somitmöglichst viele sozialbenachteiligte Menschen im Ortenaukreis zu erreichen und einen Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen zu schaffen. Die aktuelle Forschung zeigt durch Studien, dass die Förderung der Gesundheitskompetenz für arbeitslose Menschen einewichtige Schlüsselqualifikation zur Bewältigung ihrer Lebenssituation und Verbesserung ihrer Vermittlungschancen darstellt. Arbeitslosigkeit und Gesundheit beeinflussen sich gegenseitig. Gesundheitsfördernde Angebote inihrer bisherigen Ausgestaltung erreichen diesen Personenkreis nur schwer. Deshalb ist es umso wichtiger,dass Themen zur Stärkung der Gesundheitskompetenzauch mit in die Angebote der Bildungsträger fließen. Umdie Coaches und Dozenten unterstützen, hilfreiche Infor-Jeder unserer Workshops wird von qualifizierten Referenten aus den jeweiligen Fachbereichen durchgeführt.Die Maßnahme wird anschließend von unserem Fachamt evaluiert und kontinuierlich verbessert.So ergreifen wir die Möglichkeit über MultiplikatorenFachwissen und Handlungsempfehlungen an sozialbenachteiligte Menschen im Ortenaukreis zu vermitteln.Ausblick: Es wird beabsichtigt, das Angebot auf weiterevulnerable Zielgruppen auszuweiten.Weitere Infos: Andrea Blaser, Telefon 0781/805 9770.GESUND ÄLTER WERDENradspaßSpaß und Sicherheit auf dem E-BikeAuf Initiative des Seniorenrats der Stadt Ettenheim undin Kooperation mit dem radspaß-Team, dem Kreisseniorenrat des Ortenaukreises und dem Landratsamt Ortenaukreis wird das Projekt „radspaß sicher e-biken“ auch indie Ortenau geholt.Bevor Kurse angeboten werden können, werden interessierte E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer gesucht, die ihrWissen und ihre Erfahrung gerne weitergeben möchten.Hierfür bietet das Team von radspaß sicher e-biken inZusammenarbeit mit seinen Kooperationspartnern eineSchulung zur Trainerin bzw. zum Trainer an. Neben theoretischen Inhalten rund um das Pedelec und Straßenverkehrsrecht werden dabei Fahrübungen und geeigneteUnterrichtsmethoden erlernt. Nach der Schulung könnenselbständig Kurse angeboten werden.Derzeit bereiten die Organisierenden im Ortenaukreis dieSchulung der Trainerinnen/Trainer vor und hoffen, nochim Frühjahr je nach Lage der Corona-Pandemie, dieAusbildungskurse anbieten zu können.Die theoretischen Inhalte werden weitestgehend als Online-Schulung vermittelt. Die praktischen Inhalte sollen,sobald dies möglich ist, in einem anwendungsorientiertenFortbildungstag vermittelt werden.Der Trend zum E-Bike ist ungebrochen – immer mehrMenschen setzen auf das elektrische Zweirad. SicheresFahren braucht aber auch Übung. Dafür sorgt das Projekt „radspaß – sicher e-biken“ mit entsprechenden Fahrsicherheitskursen.weiter auf Seite 43
GESUND ÄLTER WERDENFortsetzung von Seite 3Haslach, Kehl, Lahr, Oberkirch und Offenburg.Die ausgebildeten Trainerinnen und Trainer können imAnschluss an verschiedenen Orten im Ortenaukreis Sicherheitstrainings anbieten. Die Übungsplätze für dieTrainings werden derzeit von den Organisierenden erhoben. Die Kurse sollen in Achern, Ettenheim, Haslach,Kehl, Lahr, Oberkirch und Offenburg stattfinden. WeitereOrte werden im Laufe der Zeit angefragt.Weitere Informationen finden sich auf der Website vonradspaß sicher e-biken (www.radspass.org) oder perMail ([email protected]).Kooperationspartner bei diesem Projekt sind die Verkehrswacht Offenburg/Ortenau, die Verkehrswacht Kehlund die Verkehrswacht Lahr. Unterstützt wird das Projektvon der Polizei sowie den Städten Achern, Ettenheim,Dr. Anke Pilatscheck-HuberTel. 0781 805 9772 [email protected] BruderTel. 0781 805 9707 [email protected] im Landratsamt Ortenaukreis:Amt für Soziale und Psychologische Dienste / Dienst für GesundheitsförderungKreisseniorenrat unterstützt Radspaß BW – sicher e-bikenGemeinsam mit dem Amt für Soziale und PsychologischeDienste des Landratsamtes Ortenaukreises unterstütztder Kreisseniorenrat Ortenau die landesweite Aktion desLandes, des ADFC Baden-Württemberg und des Württembergischen Radsportverbandes. Für 2021 wurde derOrtenaukreis als Projektpartner ausgewählt und wir haben unsere Unterstützung zugesagt.samten Kreis verteilte Plätze für das Sicherheitstrainingvorgesehen. An den Standorten Offenburg, Lahr, Ettenheim, Kehl, Oberkirch, dem Kinzigtal und Achern sollenKurse angeboten werden.Derzeit bereiten die Organisatoren im Ortenaukreis dieStandorte und die Trainerausbildung vor und hoffen,noch im Frühjahr, je nach Inzidenzzahlen, solche Kursekreisweit anbieten zu können.2019 wurden in der BRD 136 000 Pedelecs gekauft undgerade in 2020 hatte das Pedelec im Zusammenhang mitder Pandemie wiederum einen Verkaufsboom hinter sich.Derzeit haben Pedelcs lange Lieferzeiten und die Fahrradgeschäfte kommen kaum den rasant gestiegenenNachfragen der Pedelecinteressenten nach.Die drei Kommunikationsebenen sind dabei: Land, Kreisund vor Ort. Im Projektbeirat sind der Landesseniorenrat,der Landesverband der Volkshochschulen, die Landesverkehrswacht sowie der Städtetag.Daher kommt die Initiative „radspaß“ des Landes BWgerade richtig, in der durch Trainings mehr Sicherheit mitdem Pedelc vermittelt werden soll. Inhalt der demnächstanlaufenden Kurse soll die Vermittlung von Fahrtechnikund Verkehrssicherheit sein.Die Organisatoren suchen in der Ortenau noch Interessenten an einer Trainer*innenausbildung.Ansprechpartner beim Kreisseniorenrat Ortenau: Herr GerdBaumer, [email protected] der Ortenau sind verschiedene über den gePRÄVENTIONSNETZWERK ORTENAUKREIS PNO„Aktiv und Gemeinsam gegen Kinderarmut und für Kindergesundheit“Zusätzliche Unterstützungsangebote für Kinder, wiebeispielsweise ein warmes Mittagessen in der Kitaoder in der Schule sind plötzlich weggebrochen,Tafeln oder Einrichtungen zur Freizeitgestaltungblieben geschlossen. Familien in Armutslagen waren großen Herausforderungen ausgesetzt.Umso wichtiger ist es für das PräventionsnetzwerkOrtenaukreis (PNO) im Rahmen des Projektes„Aktiv und Gemeinsam gegen Kinderarmut und fürKindergesundheit“ die vereinbarten Ziele zu realisieren, durchgeführte Maßnahmen nachhaltig zuverankern, weitere Maßnahmen zu planen, durchzuführen und die Wichtigkeit des Themas im Ortenaukreis zu verdeutlichen.Das PNO konnte in Kooperation mit der KommunalenArbeitsförderung Ortenaukreis - Jobcenter (KOA) eineInformationsoffensive zum Bildungs- und Teilhabepaket(BuT) starten. Hierfür wurden ein Flyer in verschiedenenWer wenig Geld hat, leidet unter sozialen, kulturellen undgesundheitlichen Folgen. Besonders deutlich wurde dieswährend der nun seit einem Jahr andauernden CoronaPandemie. Durch die Pandemie haben sich die Lebenslagen vieler Familien deutlich verändert sowie Ungleichheiten verschärft.weiter auf Seite 54
PRÄVENTIONSNETZWERK ORTENAUKREIS PNOFortsetzung von Seite 4Neben dieser Handreichung bietet das PNO zum Themaauch eine neu entwickelte Bedarfsorientierte Fortbildungan. Damit haben Fachkräfte aus Bildungseinrichtungenmit Kindern bis 10 Jahren die Möglichkeit sich gezieltund nach ihrem spezifischen Bedarf zu diesem Themaweiter zu qualifizieren und diese Kompetenz in die Unterstützung der Kinder und Familien einzubringen.Sprachen und ein Plakat „Das Bildungs- und Teilhabepaket – Mitmachen und dabei sein in der Schule, im Verein,in der Freizeit – Finanzielle Hilfen für Kinder und Jugendliche“ entwickelt. Diese Informationsmaterialien gingenan wichtige Multiplikatoren und Multiplikatorinnen wieSchulen, Kitas, Krippen, Horte aber auch an Gemeinden,Wohngeldstellen oder Arztpraxen mit dem Ziel, Familienim Ortenaukreis über mögliche Leistungen und Unterstützungsmöglichkeiten sowie deren Beantragung zuinformieren. Zeitgleich wurden ein Film mit Informationenfür Multiplikatoren und Multiplikatorinnen sowie ein Filmfür Familien erstellt.Mit dem Ende der Projektförderung wird die Sensibilisierung für das Thema nicht zu Ende sein. Ganz im Gegenteil. In der kommunalen Präventionsstrategie des Ortenaukreises wird das Thema zukünftig eine wesentlicheRolle spielen. Die Fortbildungen des PNO sollen flächendeckend im ganzen Ortenaukreis verankert, sowieregelmäßig bei den Runden Tischen in den fünf Raumschaften thematisiert werden. Das Motto heißt: Wir haben uns auf den Weg gemacht und gehen ihn weiter.Natürlich ist es auch von großer Bedeutung Akteure undAkteurinnen des Bildungsbereichs für das Thema„Kinderarmut“ zu sensibilisieren. Um Fach- und Lehrkräften eine gute Wissensgrundlage sowie Reflexionsmöglichkeiten zum Thema anzubieten, entwickelte das PNOeine Handreichung zum Thema. Sie wird ab Mai 2021 inPrintversion und online zur Verfügung stehen.Weitere Infos: 0781 805 9814 oder [email protected] GESUNDHEITSKONFERENZ KGKEntwicklung eines Konzeptes für ein sektorenübergreifendes Case Management (SCM)Optimale gesundheitliche Versorgung für chronisch Kranke und multimorbiden PersonenDer Ortenaukreis hat erneut den Zuschlag für ein Förderprojekt des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg erhalten: Im Verlauf des zweijährigenProjektes soll bis Ende 2022 ein Konzept entwickelt werden, das chronisch Kranken und multimorbiden Personeneine optimale durchgängige gesundheitliche Versorgungermöglicht – egal ob diese in einem Klinikum, durch diebeteiligten Haus- und Fachärzte, in der häuslichen Umgebung oder in Pflegeheimen erfolge. Gerade ältere undchronisch erkrankte Patienten haben Orientierungsbedarf. Sie bedürfen einer personalisierten, kontinuierlichen, sektorenübergreifenden Versorgung, auch um deren Teilhabe und gesundheitsbezogene Lebensqualitätzu erhalten. Rein medizinische Lösungen sind aufgrundvon einer meist vorliegenden Vermischung von medizinischen und sozialen Problemlagen oftmals nicht ausreichend. Eine multiprofessionelle Zusammenarbeit undVernetzung über die verschiedenen Fachgebiete undAkteure hinweg sowie Steuerung ist unerlässlich. Ein sogenannter Gesundheitslotse soll dabei die Versorgungpatientenindividuell abstimmen und steuern sowie dierichtigen Ansprechpartner und Behandlungsmöglichkeiten finden.zept für ein passgenaues Patientenlotsenmanagemententwickelt und erprobt. Genauso wie beim OberkircherProjekt sollen die Ergebnisse dann als Blaupause für dengesamten Kreis dienen.Die Entwicklung des Konzeptes „für ein sektorenübergreifendes Case Management (SCM) für chronisch Kranke und multimorbide Personen in patientenorientiertenGesundheitszentren im Ortenaukreis“ wird mit 332.443Euro vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg gefördert. Der Eigenanteil des Ortenaukreises beträgt 33.600 Euro. Die Förderung beinhaltetfür zwei Jahre eine 100-Prozent-Stelle für die wissenschaftliche Projektleitung und eine 75-Prozent-Stelle füreine Projektassistenz sowie zweckgebundene Sachkosten. Angesiedelt ist das Projekt bei der Kommunalen Gesundheitskonferenz.Das Projekt ist ein weiterer wichtiger Baustein, um diegesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürgerim Ortenaukreis weiterzuentwickeln. Durch eine bereitserfolgte Förderung des Landes werden im nördlichen Teildes Ortenaukreises derzeit bereits Ideen zur Sicherstellung der geburtshilflichen Vor- und Nachsorge fokussiert.In der südlichen Ortenau soll nun das Konzept für ältereund multimorbide chronisch erkrankte Patienten entwickelt werden. Im Sinne eines sektorenübergreifendenund populationsbezogenen Ansatzes werden dabei allerelevanten Akteure der Gesundheitsversorgung beteiligt.Vorhandene Strukturen im ambulanten und stationärenSektor sowie Schnittstellenprobleme werden zunächstsystematisch analysiert und fehlende Strukturen sowieBedarfe identifiziert. Aufbauend auf diesen Ergebnissenwird dann ein gemeinsames, multiprofessionelles Kon-5
INFOS UNSERER KOOPERATIONSPARTNERGrabenallee und Hauptstraße rücken zusammen!Fusion der Fachstelle Sucht Offenburg mit der Jugend- und Drogenberatungsstelle Offenburgsuchtbelasteten Familien steht ganz selbstverständlichallen Kindern offen, unabhängig vom Substanzkonsumihrer Eltern. Die Arbeit mit den Kindergruppen wird bereits seit 2018 von jeweils einer Mitarbeiterin der Jugend- und Drogenberatung und einer Mitarbeiterin der Fachstelle geleitet.Seit 1. Januar 2021 rückendie Jugend- und Drogenberatungsstelle Offenburg inder Hauptstraße 57 und dieFachstelle Sucht Offenburgin der Grabenallee 5 näherzusammen.Beide bwlvBeratungsstellenwerdenvon Martha Ohnemus-Wolfgeleitet und arbeiten in Zukunft noch enger zusammen.Auch die Suchtprävention wurde schon bisher selbstverständlich substanzübergreifend von beiden Beratungsstellen gemeinsam geleistet.Der Schritt zur integrierten Beratungsstelle lag somitsehr nahe und ist folgerichtig. Die beiden Standorte,Hautstraße57mitdemSchwerpunkt der Jugend- undDrogenberatung und Grabenallee 5 mit dem Schwerpunktauf dem Alkoholbereich, bleiben erhalten. „Gleichwohl erhoffen wir uns für die Zukunftnoch mehr Nähe unter einemDach“, so Leiterin Martha Ohnemus-Wolf. Damit wäre dannauch räumlich der Schritt zurintegrierten Fachstelle mit denumfassenden Angeboten inPrävention, Beratung und Behandlung vollzogen.„Menschen und ihre Problematiken lassen sich nichtimmer klar abgrenzen“ – soOhnemus-Wolf.„WelcheSubstanz steht im Vordergrund?“ „Wie ist die Altersgrenze?“ „Wer ist zuständig?“ Dies sind alles Fragen, die in der Vergangenheit für hilfesuchende Bürgerinnen und Bürger und auch für Kooperationspartnermanchmal verwirrend waren. Künftig muss niemandmehr von einer zur anderen Beratungsstelle verwiesenwerden.Bereits in der Vergangenheit gab es viele Kooperationenund gemeinsame Projekte der beiden Suchtberatungsstellen. Die Kindergruppe „Wellenreiter“ für Kinder ausMartha Ohnemus-WolfVeränderungen bei der Drobs KehlHannes Krüger neuer LeiterDie Arbeit geht der Jugend- und Beratungsstelle in Kehl(Drobs) nicht aus – vor allem nicht in der derzeitigenCoronakrise. Denn die Aufgaben sind vielfältig: eoder Prävention – wer als Jugendlicher oder Erwachsener in irgendeiner Form mit Drogen und Süchten in Kontakt kommt, findet bei der Drobs seit mehr als 25 JahrenAngebote und Hilfe. Auch Angehörige von drogenkonsumierenden Patienten werden bei Bedarf betreut. Das vergangene Jahr war aber laut Michéle Falch noch außergewöhnlicher. Denn personelle und strukturelle Veränderungen habe es 2020 gegeben, erzählt die stellvertretende Leiterin der Kehler Beratungsstelle und der Praxis fürSuchtmedizin.Seit 1. Februar hat der ausRostock stammende HannesKrüger die Leitung der Drogenberatungsstelle und derPraxis für Suchtmedizin inKehl von Michéle Falch übernommen. Krüger ist 28 Jahrealt und hat nach einer Ausbildung zum medizinischenFachangestellten sein Fachabitur nachgeholt und anschließend auf Bachelor Medizinpädagogik studiert - damit ist er Berufsschullehrer fürmedizinische Berufe. Anschließend hat er in Freiburgden Master in Gesundheitspädagogik absolviert. Nun freut sich der junge Teamleiterauf die „spannende und abwechslungsreiche Aufgaben“,die vor ihm liegen, wie die langfristige therapeutischeBegleitung von Klienten oder die Präventionsarbeit inSchulen und Betrieben, die „hoffentlich schon bald wieder losgehen“ werden.So habe sich beispielsweise der Beratungsstellenverbund verkleinert. „Seit 1. Januar dieses Jahres sind dieOffenburger Kollegen nun, ebenfalls über den Träger desBaden-Württembergischen Landesverbands für Prävention und Rehabilitation (BWLV), mit der Fachstelle Suchtverbunden.“ Dadurch sei alles überschaubarer geworden, so Falch. „Bislang waren wir für den gesamten nördlichen Ortenaukreis zuständig von Offenburg bis Achern,jetzt ist es nur noch der Großraum Kehl.“ Weiterhin erhalten geblieben sei der Drobs in Kehl jedoch eine externeDrogenberatung in der JVA in Offenburg. Zudem führeseit fast vier Wochen nun der GesundheitspädagogeHannes Krüger die Drobs und die Praxis für Suchtmedizin in Kehl, ergänzt sie.2020 hat die Drobs mit 919 Klienten (80% Männer, 20 %Frauen) gearbeitet, wovon 573 längerfristig in der Betretung waren. Es gab 8 Nachsorgen, 5 ambulante Entwöhnungs- und 100 Substitutionsbehandlungen in der Praxis. 283 wurden bei der Substitution begleitet. 76 Angehörige suchten Unterstützung.6
INFOS UNSERER KOOPERATIONSPARTNERJubiläum 2021: 40 Jahre TelefonSeelsorge Ortenau-Mittelbaden e.V.Im Mai startet neuer Ausbildungskurs für interessierte EhrenamtlicheSie sich umbringen, rufen Sie mich an!“ Daraus erwuchsdie TelefonSeelsorge, inzwischen an 104 Standorten inDeutschland mit insgesamt ca. 7500 Ehrenamtlichen.„Kann ich mit Ihnen sprechen? Ich habe sonstniemandem zum Reden.“ So beginnen vieleGesprächezwischeneiner Telefonseelsorgerin und einem Menschen, der über Telefonoder Chat Kontakt mitderTelefonSeelsorgeaufnimmt. Manche Anrufende leben allein undhaben keinerlei sozialeKontakte. Bei anderensind die MöglichkeitenderEntlastungbeiFreunden und Familieerschöpft – weil ihre Krise schon lange dauert.Die TelefonSeelsorge in Offenburg, hauptsächlich getragen von den Kirchen, hatte am 20. Januar 1981 ihrenersten Anruf, seitdem gab es über 500.000 Anrufe an14600 Tagen und Nächten mit insgesamt 304 Ehrenamtlichen, die in 41 Ausbildungskursen qualifiziert wurden.„In welcher Form das Jubiläum gefeiert werden kann,steht pandemiebedingt noch nicht fest“, so Elke Wahl,Diplom-Psychologin und evangelische Leiterin. Dass esgefeiert wird, steht außer Frage, denn neben den Diensten am Telefon und im Chat und einer qualifizierten Ausbildung gibt es in der TelefonSeelsorge viele gemeinschaftsstiftende Elemente durch feste Supervisionsgruppen, Fortbildungen und bei Veranstaltungen in der Großgruppe. „Ich bin sehr froh, Teil dieser Gemeinschaft zusein. Sie gibt mir viel, so dass auch ich am Telefon vielgeben kann. Wichtiger als das Geben ist allerdings dasZuhören“, so ein Ehrenamtlicher, der aus Gründen derAnonymität nicht genannt werden möchte.In Offenburg in der Dienststelle arbeiten 86 freiwillig Engagierte am Telefon und im Chat und stehen 24 Stundenan sieben Tagen in der Woche zur Verfügung. Und dasjetzt schon seit 40 Jahren. „Die Menschen schätzen diese Erreichbarkeit und Anonymität, außerdem tun ihnenWertschätzung, Unvoreingenommenheit und Empathiegut“, so die katholische Leiterin Antke Wollersen.In den Ausbildungskursen legt sie deshalb besonderenWert auf das christlich-humanistische Menschenbild, dasCarl Rogers, Marshall Rosenberg und FriedemannSchulz von Thun vermitteln. Neben der Gesprächsführung und Seelsorge gibt es Wochenenden zur vertiefenden Selbsterfahrung, ein Modul zum Selbstlernen amComputer, Informationen zum Rahmen und zur Technik,Hospitationsphasen, Supervision und Wochenenden zurKrisenintervention und Suizidalität.Wer ein offenes Ohr braucht, kann die kostenlose undanonyme TelefonSeelsorge unter den Nummern sorge.de erreichen. Und wer an der Mitarbeit in der Telefonseelsorge Interesse hat, darf sichgerne unter [email protected] oder 0781-22758 melden – ein neuer Kurs an 22 Donnerstagabenden und 5Wochenenden beginnt im Mai 2021. Die Qualifizierungfindet unter Coronabedingungen und teilweise als Videokonferenz statt. Besondere Bedingungen brauchen besondere Maßnahmen – auch bei Jubiläum und Ausbildung in der TelefonSeelsorge, die in diesen Zeiten derVereinsamung mehr denn je gebraucht wird.Vermeidung von Suizid war die ursprüngliche Idee derTelefonseelsorge, als 1960 ein anglikanischer Pfarrer inLondon folgende Anzeige in die Zeitung setzte: „BevorWeitere Infos: Antke Wollersen, TelefonSeelsorge Ortenau-Mittelbaden e.V. , Postfach 2570, 77615 Offenburg, E-Mail: [email protected] ganz besonderer Laden2-jähriges Jubiläum ‚Werkstatt am Salmen‘Die Reha Offenburg begleitet seit mehr als 40 JahrenMenschen mit einer psychischen Beeinträchtigung imOrtenaukreis.In unserem Laden ‚Werkstatt am Salmen‘ wird seit 2 Jahren handwerklich gearbeitet, z. B. Flechten von Stuhlsitzflächen (hier ist auch die die Annahme- und Ausgabestelle für die defekten und von uns neu geflochtenen Stühle)oder von Strohschuhen. Weitere kreative Tätigkeiten wiedie Buchfaltkunst finden hier statt. Töpferware aus unserer eigenen Manufaktur, gerne auch nach Kundenwünschen, stehen für Sie bereit.Die Werkstatt am Salmen ist mittendrin in der Stadt undim Kontakt mit unseren Kunden. Ein Besuch bei uns wirdzu einer Entdeckung vieler schöner Geschenkartikel undhandwerklich hochwertiger Arbeiten.Gemeinsam mit unseren Kunden feiern wir unser 2jährigen Jubiläum - eine Woche lang mit einer Schaumanufaktur, vom 03. bis 08. Mai 2021. Unsere Kundenkönnen dem Ladenteam über die Schulter sehen undsich ein Bild machen, was Menschen mit einer Beeinträchtigung leisten können.Wollen Sie lieber online stöbern, dann besuchen Sie uns / oder im OnlineShop Werky unter https://www.werky.de/reha-offenburg/.7
INFOS UNSERER KOOPERATIONSPARTNERQualifizierung zum/r "Digitalen Gesundheitsbotschafter/in"Angebot von Seniorenbüro Offenburg und VHS OffenburgFolgende Themenbereiche werden in den Grundlagenmodulen vermittelt:Einführung in das Projekt und die Ausbildung zum/r digitalen Gesundheitsbotschafter/inÜberblick über das (digitale) GesundheitswesenEinführung in das Konzept der digitalen GesundheitskompetenzSicherheit und DatenschutzZielgruppenspezifisch geeignete Lehrmethodenund VeranstaltungsformateDie Digitalisierung wirkt in alle Lebensbereiche. Das Projekt gesundaltern@bw möchte Bürger/innen in der Digitalisierung von Gesundheit, Medizin und Pflege begleitenund befähigen, damit sie in der eigenen Gesundheitsversorgung kompetent agieren und eigenverantwortlich handeln können.Folgende Themenbereiche können in den Schwerpunktmodulen sehr praxisnah erarbeitet werden:Gesundheits-AppsTelemedizin und TelesprechstundeElektronische PatientenakteAAL - Wohnen im Alter mit digitaler UnterstützungHaben Sie bereits Erfahrungen mit der Bedienung undNutzung digitaler Medien gesammelt und möchten ihrWissen im Bereich der Digitalisierung im Gesundheitswesen erweitern? Dann richtet sich das Qualifizierungsangebot des LMZ aus dem Projekt gesundaltern@bw anSie: Hier erhalten Sie die Möglichkeit, sich im Rahmeneiner mehrtägigen Schulung zum/r digitalen Gesundheitsbotschafter/in weiterzubilden, mit dem Ziel, fit imUmgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen zu werden und Ihr Wissen anschließend an ältere Menschen inIhrem direkten Umfeld weiterzugeben. Somit könnenandere von Ihrem Erfahrungsschatz und Ihren Kenntnissen profitieren und Sie tragen zur Aufklärung der Entwicklungen im digitalen Gesundheitswesen bei. DieSchulung bereitet Sie bestmöglich auf Ihre Tätigkeit alsdigitale/r Gesundheitsbotschafter/in vor.Wenn die Schulung aufgrund der aktuellen CoronaBedingungen nicht in Präsenz stattfinden kann, findet sieonline über die Plattform "Microsoft Teams" statt. DieAnmeldedaten zur Online-Schulung erhalten Sie rechtzeitig nach der Anmeldung per Mail.Termine:Infoveranstaltung:23.4. 16.00 Uhr im Stadtteil- und Familienzentrum InnenstadtKurstermine08.06./15.06./29.06./06.07.; jeweils 14.30 – 17.30 Uhr in derVHS OGAuswertung:13.7., 14.30 -17.30 Uhr VHS InnenstadtSie erhalten umfangreiches Wissen zu Medien- und Gesundheitsthemen, Informationen und Ideen zur Umsetzung eigener Veranstaltungen und lernen, wie Sie IhrWissen gewinnbringend an andere weitergeben können.Beim letzten Termin (13.07.) möchten sich das Seniorenbüro und die VHS Offenburg gemeinsam mit Ihnen übermögliche weitere Schritte und Ideen im Raum Offenburgaustauschen.Informationen & Anmeldung:Seniorenbüro Offenburg 0781 82 2222 [email protected] Offenburg 0781 9364-200 [email protected] werden für die RehaAngebot des GesundheitsHotels Das Bad PeterstalOftmals gilt es, zwischen dem Krankenhausaufenthaltunddem Beginn der Rehaeinige Zeit zu überbrücken. Was abe
1 Liebe Leserin, lieber Leser, SELBSTHILFE im 23. Jahr seines Erscheinens und nach nunmehr 15 Jahren gleicher Optik haben wir den Rundbrief Gesund-heitsförderung -in Anlehnung an das neue Outfit des Landratsamts Ortenaukreis -ein wenig aufgefrischt und dem Online -Gesundheitswegweiser angepasst.