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Beratungsunterlage 2016/145KreissozialamtDangelmayr, Rudolf07161 [email protected] LandratBeratungsfolgeSozialausschussSitzung am Status04.10.2016 ng und berufliche Bildung von Flüchtlingen;"Lernwerkstatt für Flüchtlinge" Schwäbisch GmündI. BeschlussantragKenntnisnahme.II. Sach- und Rechtslage, BegründungDie Fraktion der Freien Wähler hat im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2016beantragt,1. In enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft,Vertretern der Handwerksinnungen, der IHK, der beruflichen Schulen und denKommunen einen Vorschlag zur Beschäftigung und zur beruflichen Bildung vonFlüchtlingen zu erarbeiten,2. zu klären, ob am Beispiel der „Lernwerkstatt für Flüchtlinge“ in SchwäbischGmünd auch im Landkreis Göppingen, ggf. als Ergänzung zu schonvorhandenen Aktivitäten, ein entsprechendes Angebot gemacht werden kann.Die Verwaltung nimmt hierzu wie folgt Stellung:Die im Antrag genannten Akteure haben in ihren jeweiligen Bereichen bereits eineReihe von Aktivitäten mit dem Ziel der schrittweisen Integration von Flüchtlingen inden Ausbildungs- und Arbeitsmarkt entwickelt. Diese stellen sich im Einzelnen wiefolgt dar:Agentur für Arbeit, geimeinsame Einrichtung Jobcenter Landkreis Göppingen:Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter haben im Juli als gemeinsames Projektdie Integrationsstelle für Flüchtlinge im Jobcenter in der Mörikestrasse inGöppingen eröffnet. Sie verfolgen damit das Ziel, die Angebote zur Beratung undUnterstützung von Flüchtlingen zu bündeln um sie möglichst rasch in denAusbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren. Arbeitgeber, welche Praktika oderArbeitsstellen auch für Flüchtlinge anbieten wollen, können sich an dengemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter wenden.
-2-Bei Flüchtlingen mit hoher Bleibeperspektive werden Maßnahmen zur möglichstraschen Integration in den Arbeitsmarkt bereits während des noch laufendenAsylverfahrens eingeleitet. Eine hohe Wahrscheinlichkeit, im Rahmen desAsylverfahrens die Flüchtlingseigenschaft und damit ein Bleiberecht zuerkannt zuerhalten, besteht insbesondere bei den Angehörigen der Staaten Syrien, Iran, Irakund Eritrea. Um vorhandene beruflich verwertbare Qualifikationen sowie dieaktuellen Sprachkenntnisse zu ermitteln, suchen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnender Integrationsstelle die Flüchtlinge bereits in den Sprachkursen auf. Das auf dieseWeise für jeden Einzelfall ermittelte Profil hinsichtlich Sprachkenntnissen undQualifikationspotenzialen dient als Grundlage für weitere Maßnahmen. Insprachlicher Hinsicht sind hier die Vermittlung in ergänzende/aufbauendeSprachkursangebote mit dem Ziel der Erlangung des Sprachniveaus B1 oder B2 ngvonIntegrationsfortschritten kommen etwa die Vermittlung an einen externen Träger zurErlangung von zusätzlichen Kenntnissen und der Feststellung von Kompetenzensowie die Vermittlung in Arbeitsgelegenheiten in Betracht.Um Flüchtlingen den Einstieg in ein betriebliches Beschäftigungsverhältnis oder eineBerufsausbildung zu erleichtern, stehen der Integrationsstelle insbesonderefolgende Instrumente zur Verfügung: Praktika: sie dienen dem Ziel der Heranführung an den Arbeits- bzw.Ausbildungsmarkt. Zudem lassen sich auf diese Weise die Eignungen undKompetenzen der Praktikanten feststellen. Ein Praktikum dauert max. sechsWochen. Einstiegsqualifizerung (EQ): die EQ dient der Vermittlung vonGrundkenntnissen in einem Ausbildungsberuf mit dem Ziel der Übernahme inein reguläres Ausbildungsverhältnis. Die EQ dauert zwischen sechs und zwölfMonaten. Personen mit einem ausländischen Berufs-/Bildungsabschluss werden bei derinländischen Anerkennung des Abschlusses unterstützt.Im Dezember 2015 wurden vom Jobcenter 437 erwerbsfähige Flüchtlinge (Alterzwischen 15 und 65 Jahren) aus den Hauptherkunftsländern Afghanistan, Eritrea,Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien betreut. Im Juli 2016 lag diese Zahlbereits bei 815 Personen. Dies entspricht einem Anstieg um 378 Personen.Bei den allermeisten Kunden steht zunächst die sprachliche Qualifizierung i.d.R.durch Integrationskurse im Vordergrund. Darüber hinaus sind bei den meistenKunden weitere fachliche Qualifizierungsmaßnahmen notwendig, welche jedoch erstdann zielgerichtet anknüpfen können, wenn zumindest Grundkenntnisse derdeutschen Sprache vorhanden sind. Nur 15 % der betreuten Kunden verfügen übereine Berufsausbildung oder Studium. Hieraus folgt, dass die Integration in denArbeitsmarkt ein langwieriger Prozess ist. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) (14/2015, „Flüchtlinge und andere Migranten imdeutschen Arbeitsmarkt“) kommt zu dem Ergebnis, dass sich Geflüchtete im
-3Vergleich zu anderen Migrantengruppen deutlich später in den Arbeitsmarktintegrieren. Im ersten Jahr nach dem Zuzug waren durchschnittlich 8 Prozent dererwerbsfähigen Flüchtlinge beschäftigt. Nach fünf Jahren stieg der Anteil auf knapp50 %, nach zehn Jahren auf 60 % und erst nach 15 Jahren lassen sich mit einerBeschäftigungsquote von 70 % keine Unterschiede mehr zu anderenMigrantengruppen erkennen.Gleichwohl unternehmen die Mitarbeiter/Innen der Integrationsstelle durchengmaschige Kontakte große Anstrengungen den Integrationsprozess zubeschleunigen. Neben der Unterstützung beim Spracherwerb zu Beginn derFörderkette wurden dieses Jahr bereits 154 anerkannte Asylbewerber im SGB IILeistungsbezug in verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen vermittelt. Hierausentstanden bisher 42 Integrationen.Berufliche SchulenDie beruflichen Schulen im Landkreis leisten durch die Einrichtung von VABOKlassen (Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse) mitSchwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen einen maßgeblichen Beitrag zurberuflichen Bildung von Flüchtlingen. Die Schüler werden in den VABO-Klassengezielt auf den Einstieg in die Berufs- und Arbeitswelt in Deutschland vorbereitet.Dies wird nicht zuletzt auch durch intensiven Sprachunterricht in den VABO-Klassengewährleistet. Im Schuljahr 2015/2016 bestanden an den beruflichen Schulen imLandkreis (Justus von Liebig Schule Göppingen, Gewerbliche Schule Geislingen,Gewerbliche Schule Göppingen) insgesamt elf VABO-Klassen mit 211 Schülern.Im kommenden Schuljahr sollen an vier Schulen (Justus von Liebig SchuleGöppingen, Gewerbliche Schule Geislingen, Kaufmännische Schule Göppingen undPaul-Kerschensteiner-Schule Bad Überkingen) sieben weitere VABO-Klassen für ca.130 Schüler neu eingerichtet werden. Die beruflichen Schulen haben sich inZusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Stuttgart intensiv um das hierfürerforderliche Personal bemüht. Teilweise stoßen die Schulen durch die zusätzlichenKlassen an die räumlichen Grenzen der Schulgebäude. Die Flüchtlinge haben in denVABO Klassen Gelegenheit, die BerufsfelderHolztechnik, Bautechnik,Metalltechnik, Kfz-Technik, Körperpflege, Gastronomie und Landschaftsbau zuerleben.HandwerkskammerDie Kreishandwerkerschaft arbeitet bei den Themen Beschäftigung und beruflicheBildung von Flüchtlingen eng mit der Handwerkskammer Stuttgart zusammen. Zunennen sind insbesondere zwei Programme:1. „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für junge Flüchtlinge“Im Rahmen dieses Landesprogramms fördert das Ministerium für Finanzen undWirtschaft Baden-Württemberg Betreuungsstellen für Flüchtlinge. Auf dieserGrundlage wurde bei der Handwerkskammer Region Stuttgart eineAnsprechpartnerin/Koordinatorin bestellt. Ihre Aufgabe ist es, Flüchtlinge auf eine
-4Ausbildung vorzubereiten und mit Handwerksbetrieben zusammenzubringen. Zuden wesentlichen Aufgaben in diesem Zusammenhang gehören: die Identifizierung sprachlich geeigneter Flüchtlinge die Unterstützung von Flüchtlingen bei der Berufswahlentscheidung unterBerücksichtigung persönlicher Interessen und Fähigkeiten sowie verfügbarerAusbildungsplätze Unterstützung im Bewerbungsprozess Akquise von Praktika und Ausbildungsplätzen Betreuung während der Praktika und für bis zu sechs Monate während derAusbildung Ansprechpartnerin für Betriebe2. „Coaching für Flüchtlinge“Mit diesem Projekt verfolgt die Handwerkskammer das Ziel, bestehendeFachkräfteengpässe zu verringern und gleichzeitig an der gesellschaftlichenIntegration von Flüchtlingen mitzuwirken. Ausgehend von der sprachfreien undkulturneutralen Kompetenzanalyse „Profil Match“ sammeln die Teilnehmer indem Coaching-Projekt Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern. In derBildungsakademie der Handwerkskammer können die Teilnehmer ihrehandwerklichen Fähigkeiten in eigens für Flüchtlinge entwickeltenKursangeboten erproben. Im Rahmen dieser Maßnahme können die Flüchtlingeauf ihre berufliche Eignung getestet werden.Die Handwerkskammer wird mit Kooperationspartnern zudem auf die betrieblichePraxis abgestimmte Angebote zur Basisqualifizierung erarbeiten, mit derFlüchtlingen ein rascher und möglichst reibungsloser Einstieg in denhandwerklichen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gelingen soll.Seit Anfang September diesen Jahres beschäftigt die HandwerkskammerStuttgart einen „Willkommenslotsen“. Er ist erster Ansprechpartner für Betriebewenn es um die Beschäftigung von Flüchtlingen geht. Seine zentrale Aufgabe istes, kleine und mittlere Unternehmen für die Möglichkeit der Fachkräftesicherungaus dem Kreis der Flüchtlinge zu öffnen und in allen praktischen Fragen derbetrieblichen Integration durch Hospitation, Praktika, Einstiegsqualifizierung,Ausbildung und Arbeit zu beraten.IHK (Industrie- und HandelskammerDie IHK Bezirkskammer Göppingen hat sich mit dem Ziel der Integration vonFlüchtlingen in Ausbildung und Arbeit mehrere Arbeitsschwerpunkte gesetzt:1. Berufsorientierung und Information der Flüchtlinge über das dualeAusbildungssystem und anerkannte Ausbildungsberufe. Hierzu gehöreninsbesondere folgende Maßnahmen:
-5 eBildungsträgern im Zusammenhang mit Sprachkursen.undbei Entsendung von Ausbildungsbotschaftern in VABO-Klassen in denBerufsschulen Göppingen und Geislingen. Derzeit wird abgestimmt, welcheBotschafter/Berufe in welchen Klassen präsentiert werden sollen. Nach Einschätzung der Lehrer in den VABO-Klassen benötigen ihre Schüleretwa zwei Jahre bis sie ein für die Berufsschule ausreichendes Deutschbeherrschen. Entsendung von Ausbildungsbotschaftern in VAB -Klassen in denBerufsschulen , die von Flüchtlingen besucht werden, welche bereits esdemHauptschulabschluss vergleichbaren Abschlusses verfügen. Aufbau eines Netzwerkes zur Feststellung praktischer Kompetenzen undInteressen im Rahmen betrieblicher Hospitationen Vermittlung in Praktika / Einstiegsqualifizierungen (EQ) / Ausbildungen durcheine bei der IHK Göppingen ab 01.04.2016 neu geschaffene Stelle eines„Kümmerers“2. Arbeitskreis „Flüchtlinge ausbilden“Der Arbeitskreis dient dem Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen (IHKund Handwerk), welche bereits Flüchtlinge in EQ / Ausbildung haben oder sichkonkret dafür interessieren. Weitere Teilnehmer am Arbeitskreis sindBerufsschulen, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Ausländerbehörden undBildungsträger welche begleitende Maßnahmen für Flüchtlinge in EQ /Ausbildung anbieten. Der Arbeitskreis hat sich am 12.05.2016 erstmals getroffen.Eine Fortsetzung ist vorgesehen.IHK Region Stuttgart – Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA)Im Februar 2016 wurde bei der IHK Region Stuttgart eine neu geschaffenen„Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration“ (KAUSA) eingerichtet. KAUSArichtet sich an Jugendliche mit Migrationshintergrund und deren Eltern sowie aktuellan junge Flüchtlinge. Die KAUSA-Servicestelle strebt den Aufbau einerKoordinierungs- und Beratungsstruktur in der Region Stuttgart zur dualenBerufsausbildung an. Bei der Zielgruppe der jungen Flüchtlinge steht derenBeratung und Unterstützung rund um das Thema duale Ausbildung undvorausgehenden Qualifizierungsmaßnahmen im Vordergrund. Dabei geht es umkonkrete Maßnahmen wie etwa der Wahl des passenden Ausbildungsberufs, Hilfe* VABO Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf für Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse** VAB Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf für Flüchtlinge mit Deutschkenntnissen
-6bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche oder Hilfe bei der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsplatz.Im Rahmen der Beratungen bietet KAUSA ein Kompetenzfeststellungsverfahren an,welches sich momentan in der Erprobungsphase befindet. Es richtet sich anFlüchtlinge, welche sich für den gewerblich-technischen Bereich interessieren undeventuell bereits erste Erfahrungen vorweisen können.Im Zeitraum von Beginn im Februar 2016 bis Anfang Juli hat KAUSA ca. 100Flüchtlinge und 30 Unternehmen individuell über Möglichkeiten der dualenBerufsausbildung beraten. Zum 01.07.2016 wurde die KAUSA-Servicestelle der IHKRegion Stuttgart um drei weitere Mitarbeiter/-innen verstärkt. Auch bei der IHKBezirkskammer Göppingen steht für interessierte Flüchtlinge und Unternehmen eineAnsprechpartnerin zur Verfügung.KommunenDie Bundesregierung hat im Zusammenhang mit dem Anfang August in ogramm"Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM)" zur Schaffung von bundesweit 100.000Arbeitsgelegenheiten für Flüchtlinge beschlossen. Diese Arbeitsgelegenheiten sollenFlüchtlinge bereits vor Abschluss ihres Asylverfahrens niedrigschwellig an dendeutschen Arbeitsmarkt heranführen und ihnen Einblicke in das berufliche undgesellschaftliche Leben in Deutschland gewähren. Zudem sollen in diesemZusammenhang auch die ausbildungs- und arbeitsmarktrelevanten Fähigkeiten undKenntnisse der Flüchtlinge ermittelt werden.Die Arbeitsgelegenheiten werden von der Bundesagentur für Arbeit finanziellgefördert. Neben Arbeitsgelegenheiten innerhalb von Gemeinschaftsunterkünften(GU) für Flüchtlinge („interne FIM“) gilt dies insbesondere für von kommunalen odergemeinnützigen Trägern bereitgestellte Arbeitsgelegenheiten („externe FIM“). NachEinschätzung der Landkreisverwaltung und der Agentur für Arbeit Göppingenkönnen im Landkreis etwa 80 Arbeitsplätze in GU und ca. 240 Arbeitsgelegenheitenaußerhalb von GU gefördert werden. Die Städte und Gemeinden im Landkreishaben damit die Möglichkeit, etwa durch Bereitstellung von Arbeitsgelegenheiten imBereich des Bauhofes (z. B. Pflege von Grünanlagen, Einsammeln von Müll) einenzusätzlichen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungs- undArbeitsmarkt zu erbringen.FachkräfteallianzDie "Fachkräfteallianz Göppingen" ist ein Bündnis von: Kreiswirtschaftsförderung Landkreis Göppingen,Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis GöppingenBundesagentur für ArbeitIHK Bezirkskammer GöppingenKreishandwerkerschaft GöppingenIG-Metall
-7 Südwestmetall Kreissozialamt Stadt GöppingenEin Schwerpunkt des Bündnisses bildet die Entwicklung und Koordinierunggemeinsamer Bündnisaktivitäten (z. B. Teilnahme an Fachmessen). Im Fokusstehen hierbei die Stärkung des Fachkräftepotentials durch berufliche Bildung undNachqualifikation, die bessere Erschließung des vorhandenen Fachkräftepotentialsim Landkreis sowie die regionale Bindung und Zuwanderung qualifizierter Mitarbeiterfür die ortsansässigen Unternehmen. Im Zusammenhang mit der beruflichen Bildungund der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen setzen die Mitglieder desBündnisses durch die Bereitstellung eines Netzwerks von AnsprechpartnernSchwerpunkte bei der Information von Flüchtlingen über das dualeAusbildungssystem und mögliche Ausbildungsberufe, der Schaffung vonMöglichkeiten zur Kompetenzfeststellung und der Vermittlung von Flüchtlingen inPraktika, Einstiegsqualifizierungen und in Ausbildungsplätze.Lernwerkstatt für FlüchtlingeDie Lernwerkstatt für Flüchtlinge wurde zu Beginn des Jahres 2014 in SchwäbischGmünd als Privatinitiative gegründet. Der Raum für die Werkstatt einschließlichlaufender Strom- und Heizungskosten wird vom Ostalbkreis bereitgestellt. DieAusstattung sowie der laufende Betrieb der Lernwerkstatt wird von ehrenamtlichtätigen Personen (derzeit neun Rentner und Rentnerinnen) organisiert. Die für denBetrieb der Werkstatt erforderlichen Werkzeuge und Materialien stammen ausSpenden. Die Lernwerkstatt ist an drei Nachmittagen in der Woche für jeweils vierStunden geöffnet. Bisher haben etwa 400 Flüchtlinge die Lernwerkstatt durchlaufen.Nach den Erfahrungen der Initiatoren ist dem überwiegenden Teil der Flüchtlingeder Umgang mit Werkzeugen jeglicher Art (z. B. Hammer, Zange, Bohrmaschineusw.) völlig fremd. Diese Defizite stehen einer raschen Arbeitsaufnahme entgegen.In der Lernwerkstatt erhalten die Flüchtlinge Gelegenheit, neben Grundkenntnissender deutschen Sprache im Zusammenhang mit handwerklichen Tätigkeiten(„Deutsch in der Werkstatt“) Erfahrungen beispielsweise in der Holz- undMetallbearbeitung oder der Reparatur von Fahrrädern und Geräten zu sammeln.Nach drei Monaten erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat mit konkreten Aussagen zuden in der Lernwerkstatt ermittelten oder erworbenen tenRäumlichkeitenundAusstattungsgegenständen insbesondere ehrenamtlich tätige Personen mit derBereitschaft zu intensivem und längerfristigen Engagement sowie handwerklichem /technischen Wissen. Dies stellt für den Aufbau einer vergleichbaren Einrichtung eineenorme Hürde dar. Wesentliche Ziele der Lernwerkstatt (Erwerb von handwerklichen/ technischen Grundkenntnissen, Ermittlung beruflich verwertbarer Neigungen undKompetenzen) können auch in den VABO-Klassen der beruflichen Schulen oderdem erwähnten Arbeitsmarktprogramm für Flüchtlinge (FIM) erreicht werden.Die Zuwanderung einer großen Zahl von Flüchtlingen innerhalb eines kurzenZeitraumes hat die Bundesrepublik Deutschland vor riesige Herausforderungen
-8gestellt. Die Eingliederung dieser Menschen in den Bereichen Ausbildung undArbeitsmarkt ist Voraussetzung für eine erfolgreiche gesellschaftliche Integration.Um dieses Ziel zu erreichen, haben die im Landkreis Göppingen mit diesen Themenbefassten Akteure insbesondere in den letzten Monaten enorme Anstrengungenunternommen. Diese Aktivitäten weiter zu unterstützen und zu vernetzen sowie dengegenseitigen Austausch zu fördern ist weiterhin maßgebliches Ziel.III. HandlungsalternativeKeine.IV. Finanzielle Auswirkungen / FolgekostenKeine.V. Zukunftsleitbild/Verwaltungsleitbild - Von den genannten Zielen sind berührt:Übereinstimmung/KonfliktZukunfts- und Verwaltungsleitbild1 Übereinstimmung, 5 keineÜbereinstimmung1Zukunft des sozialen ZusammenlebensZukunft der Ausländerinnen und AusländerThemen des Verwaltungsleitbildes nicht berührtgez.Edgar WolffLandrat2345
Gewerbliche Schule Göppingen) insgesamt elf VABO-Klassen mit 211 Schülern. Im kommenden Schuljahr sollen an vier Schulen (Justus von Liebig Schule Göppingen, Gewerbliche Schule Geislingen, Kaufmännische Schule Göppingen und Paul-Kerschensteiner-Schule